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DGB-Chefin: Mit TLG-Überschüssen Arbeitsplätze schaffen

DGB-Chefin: Mit TLG-Überschüssen Arbeitsplätze schaffen

Berlin - Der von der Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG) erwirtschaftete Überschuß von zehn Millionen Mark sollte in die Schaffung neuer Arbeitsplätze reinvestiert werden. Einen entsprechenden Appell hat die DGB-Landesbezirkschefin Bretz heute an Bundesfinanzminister Waigel und TLG-Chef Himstedt gerichtet. Aufgrund der dramatischen Einschnitte in der Arbeitsförderung in den neuen Bundesländern wäre es nicht vertretbar, wenn erwirtschaftete Gewinne nicht zur Finanzierung derartiger Maßnahmen eingesetzt würden. Mit diesen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten würden beispielsweise Sanierungsmaßnahmen auf "ehemaligen" Treuhandflächen ermöglicht.

Ausstellung über jüdische Schulen im Martin-Gropius-Bau

Berlin - Eine Ausstellung über die Geschichte der jüdischen Schulen in Berlin ist seit heute im Martin-Gropius-Bau der Hauptstadt zu sehen. Unter dem Titel "...reißt auch der letzte Faden" werden bis 27. Mai Fotos, Dokumente und Zeichnungen gezeigt, die die Historie und Tradition jüdischer Schulen in Berlin von 1778 bis zur Gegenwart dokumentieren. Jörg H. Fehrs von der Arbeitsgruppe Pädagogisches Museum, der die Ausstellung zusammen mit dem Jüdischen Museum organisiert hat, verwies vor Journalisten auf einen immer noch "sehr geringen Kenntnisstand" über jüdische Bildungseinrichtungen. Da aber die Entwicklung gerade der Schulen die Geschichte des Berliner Judentums spiegeln würde, stehe die Exposition im Dienste der Aufklärung.

CDU und Evangelische Kirche fordern Religionsunterricht

Berlin - Religionsunterricht als Wahlpflichtfach an den allgemeinbildenden Schulen haben die Berliner CDU und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg gefordert. In einem Gespräch übten beide Seiten Kritik an der derzeitigen Debatte besonders in Brandenburg und betonten die besondere Verantwortung der Parteien für eine werteorientierte Erziehung, wie die CDU heute mitteilte. Eine Wertevermittlung sei ohne Religionsunterricht nicht möglich. Bischof Huber unterstrich den festen Entschluß der Kirche zu einer Verfassungsschutzbeschwerde, sofern in Brandenburg LER als staatliches Pflichtfach eingeführt werden sollte. Zugleich wolle er sich bis zur Entscheidung des Landtages für einen Kompromiß einsetzen, "der vor dem Grundgesetz Bestand hat".

Geflüchteter Strafgefangener gefaßt - "Ausflug" bleibt straffrei

Berlin - Ein 25jähriger Strafgefangener, der heute aus einem Gerichtssaal des Kriminalgerichts Moabit geflüchtet war, ist nach mehreren Stunden in dem Gebäude aufgespürt worden. Justizwachtmeister hatten den riesigen Gebäudekomplex mit Unterstützung von Polizisten systematisch durchkämmt und entdeckten den Ausreißer schließlich im Kellergeschoß vor einem Lastenaufzug unter einer Luke für Abwasserrohre. Der Mann ergab sich, ohne Widerstand zu leisten. Der Angeklagte, der wegen einer mehrjährigen Strafe in der Justizvollzugsanstalt Tegel einsitzt, stand wegen falscher uneidlicher Aussage vor dem Amtsgericht Tiergarten. Nachdem das Urteil über zusätzliche sechs Monate Freiheitsentzug verkündet worden war, sprang er über die Anklagebank und entkam. Da der Mann bei seiner Entdeckung keinen Widerstand geleistet hat, bleibt seine kurzzeitige "Selbstbefreiung" straffrei, wie Justizsprecher Reiff auf Anfrage bestätigte. Eine Flucht dieser Art sei im Kriminalgericht "total selten".

ADN-bln

141522 Mar 1996