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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 27.05.1997, 18:29 Uhr.

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RO/wi/Konjunktur/Ostdeutschland/CDU
CDU-Wirtschaftsexperten fordern Unterstützung für innovative Firmen

Leipzig (ddpADN-RO). Wirtschaftsexperten der CDU haben sich bei einem Treffen in Leipzig besorgt über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland geäußert. Im Vorfeld eines Fachforums legten sie am Dienstag einen Maßnahmeplan zur Ankurbelung der Wirtschaft in den ostdeutschen Ländern vor. Der Katalog beinhaltet unter anderem die Forderung, einen Teil der Forschungsfördermittel umzuschichten und direkt innovativen Firmen im Osten zur Verfügung zu stellen.

Hans-Reiner Meinel, Vorsitzender des sächsischen Wirtschaftsrates der CDU, sagte vor Journalisten, in Ostdeutschland müsse eine "eigene Marktmacht" entwickelt werden, damit sich die Firmen auf dem Weltmarkt behaupten können. Dies sei aber nicht gegen den Westen gerichtet. Es gehe nur darum, die Marktchancen gerade für mittlere und kleine Firmen in Ostdeutschland zu verbessern.

Ostdeutsche Unternehmen hätten noch zu wenig Marktzugangschancen. So nähmen die Firmen "am Export fast nicht teil", sagte Meinel. Der ostdeutsche Anteil am deutschen Gesamtexport liege bei 1,9 Prozent. Eine Exportinitiative sowie neue Marketingstrategien seien nötig. Um die geringe Eigenkapitaldecke der Firmen zu verbessern, müsse zudem das "Hausbank-Prinzip" weiterentwickelt werden. Es gehe dabei um "neue Kreditlinien". Im Rahmen einer Technologieinitiative sollte eine Stiftung eingesetzt werden.

Die CDU-Wirtschaftsexperten beraten am Abend in Leipzig über den Standort Ostdeutschland. Sie wollen dabei in Fachreferaten eine Zwischenbilanz der wirtschaftlichen Entwicklung ziehen und über Perspektiven für die neuen Bundesländer sprechen. Veranstalter des "Wirtschaftspolitischen Forums Ostdeutschland" sind die ostdeutschen Landesverbände des Wirtschaftsrates der CDU. Die Tagung steht unter dem Thema "Standort neue Bundesländer - Investitionen und neue Selbständigkeit stärken". Hauptreferenten sind der Vorsitzende des CDU-Wirtschaftsrates, Dieter Murmann, und der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Schäuble (CDU).

kow/kos

271629 May 1997