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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 06.02.1997, 23:01 Uhr.

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ddp/ADN4008 4 pl 193

Presse 41/Renten/CSU
"Neue Osnabrücker Zeitung"

"das draengen der csu auf ein gemeinsames rentenkonzept der koalition ist verstaendlich. erstens besteht rein von der sache her rascher entscheidungsbedarf. zweitens sind es auch politisch-strategische ueberlegungen, die waigel und co. zur eile zwingen. die geplante reform wird mitentscheidend fuer den ausgang der bundestagswahl 1998 sein. die aktuelle zerstrittenheit im regierungslager muss deshalb von den buergern bald vergeben und vergessen sein, wenn die koalition kein risiko eingehen will. die csu waere allerdings gut beraten, zunaechst vor der eigenen haustuer zu kehren, bevor sie der schwesterpartei und den freidemokraten belehrungen erteilt oder gar ultimative fristen setzt. die meinungsunterschiede zwischen waigel und seinem parteiinternen konkurrenten stoiber sind gewichtig. beide koennen zwar gute argumente fuer ihre jeweilige position anfuehren, doch die waehler duerften die differenzen kaum als ""bereicherung"" fuer die union betrachten. im gegenteil: wenn der federfuehrende finanzminister selbst innerhalb seiner eigenen partei keine einmuetigkeit herstellen kann - immerhin ist er deren vorsitzender -, dann scheinen seine ideen nicht unbedingt die besten zu sein. mit flammenden appellen und drohungen an andere, sich zu einigen, kann sich die csu-fuehrung nicht aus der bredouille bringen. die christsozialen muessen ihre hausaufgaben in sachen renten- und steuerreform schon selber machen - auch wenn sie sich noch so gern davor druecken moechten."

ddpADN

062201 Feb 1997