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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 07.09.1992, 11:49 Uhr.

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Unternehmen/Chemiewerk/Sanierung
Leipziger Unternehmen säubert kontaminierte Anlage im Chemiewerk Nünchritz

Riesa (dts Nachrichtenagentur/ADN). Mit der Sanierung einer Schwefelsäureanlage auf dem Gelände der Chemiewerk Nünchritz GmbH bei Riesa sind derzeit mehrere Spezialisten des Leipziger Unternehmens ContraCon beschäftigt. Sie sollen die Abbrucharbeiten beenden, die zu Beginn dieses Jahres auf dem 4.000 Quadratmeter großen Areal aufgrund erheblicher Schadstoffkonzentrationen eingestellt worden waren.

Wie Herbert Kowa von ContraCon am Montag auf ADN-Anfrage mitteilte, hatten nähere Untersuchungen der von 1903 bis 1977 auf der Basis des Schwefelkiesverfahrens betriebenen Anlage ergeben, daß sämtliche Gebäudeteile sowie der Boden mit solch gefährlichen Stoffen wie Sulfit, Cadmium, Zink, Kupfer, Nickel und Arsen verseucht sind. Ohne Fachleute mit entsprechendem Know-how, Spezialgeräten und Ausrüstungen für den Arbeits- und Umgebungsschutz seien die Abbrucharbeiten nicht möglich. Acht eigens dafür geschulte Chemiearbeiter in Vollschutz-Ausrüstung und in durch Filter belüfteten Fahrzeugen sind voraussichtlich bis Ende Oktober mit den Arbeiten beschäftigt.

Etwa 1.000 Tonnen grober Bauschutt, Holzbruch, Stahlschrott, Müll, Feinmaterial und Stäube werden in den kommenden Wochen von den Spezialisten meist per Hand bewegt. Aufgabe von ContraCon indes ist es, die kontaminierten Rückbestände abzusaugen, zu sortieren, zu sammeln und zu sichern, sagte Kowa. Während schon jetzt feststehe, daß das neuzubebauende Gelände wieder genutzt werden kann, sei sich das Unternehmen jedoch noch nicht über den Verbleib der Schadstoffe im klaren. Es sei möglich, die gesammelten Stoffe zu verfestigen und somit im immobilisierten Zustand an einem geeigneten Ort endzulagern. (Ausführlich Landesdienst)

lsc/dne/hoe

070949 Sep 1992