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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 13.10.1997, 00:30 Uhr.

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Überblick
ddpADN-Nachrichtenüberblick 2 Montag, 13. Oktober 1997 --00.30 Uhr--

Süssmuth für versicherungspflichtige Teilarbeitsplätze

Berlin - Angesichts der dramatischen Zunahme der sozialversicherungsfreien 610-Mark-Jobs in Deutschland hat Bundestagspräsidentin Süssmuth eindringlich Gegenmaßnahmen gefordert. Mittelfristig müßten "sozialversicherungspflichtige Teilarbeitsplätze" an die Stelle solcher Jobs treten, verlangte in einem Interview des in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Frau Süssmuth schlug vor, als ersten Schritt eine pauschale Abgabe zu erheben, die unter den Versicherungssystemen anteilig aufzuteilen wäre.

Kaum noch Großbetriebe im Osten

Berlin - Nur 77 Gesellschaften mit Sitz in den neuen Ländern und Ost-Berlin haben im Geschäftsjahr 1996 beziehungsweise 1996/97 mehr als 250 Millionen Mark erlöst. Darunter befinden sich 16 Umsatzmilliardäre. Das geht aus einem Firmen-Ranking hervor, das die in Berlin erscheinende überregionale Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe) auf der Basis von Datenmaterial der SachsenLB (Leipzig) erstellt hat. Die Top-Adressen der Ost-Wirtschaft kommen auf ein addiertes Umsatzvolumen von 62,2 Milliarden Mark. Damit seien sie zusammen lediglich knapp so groß wie die Deutsche Telekom.

Gewerkschaft: 3,5 Prozent mehr Lohn für Kunststoff-Industrie

Frankfurt/Main - Für die rund 21.000 Beschäftigten der hessischen kunststoffverarbeitenden Industrie fordert die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, 3,5 Prozent mehr Einkommen. Außerdem soll die 100prozentige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall wieder eingeführt werden, die von den Arbeitgebern mit Hinweis auf das 1996 geänderte Gesetz abgelehnt wird, teilte die Gewerkschaft gestern in Frankfurt am Main mit. Eine weitere Forderung richte sich auf den Ausbau von Ausbildungsplätzen, um jungen Menschen eine Zukunftsperspektive zu geben. Zudem solle die Möglichkeit der Einführung der Altersteilzeit erörtert werden.

Merkel hält Kritik an EU-Energiesteuer für kurzsichtig

Berlin - Bundesumweltministerin Merkel hat die Kritik der deutschen Industrie an Plänen für eine einheitliche Energiesteuer in der Europäischen Union als "kurzsichtig und nicht stichhaltig" bezeichnet. In einem Gespräch mit der "Berliner Zeitung" (Montagausgabe) sagte Frau Merkel, eine Angleichung von Mineralölsteuersätzen in der EU und eine einheitliche Besteuerung von Energie werde der deutschen Wirtschaft keine Wettbewerbsnachteile bringen. Die freiwilligen Maßnahmen der Wirtschaft zur Minderung der Kohlendioxid-Emissionen würden bei dem Steuerkonzept berücksichtigt.

ddpADN

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