ddp/ADN5009 3 vm 266Ratgeber/Gesundheit/Mundschleimhaut
Mit Kamille, Nelkenöl und Salbei gegen entzündete Mundschleimhaut
Berlin (dts Nachrichtenagentur/ddpADN). Heißes Essen, scharfkantige Knochensplitter, knusprige Brotkrumen oder ein versehentlicher Biß in Wangenschleimhaut oder Zungenspitze können schmerzhafte Wunden im Mund verursachen, die sich auch leicht infizieren. Mit Heilkräutern wie Kamille, Salbei oder Nelkenöl kann man diese jedoch einfach behandeln, rät die "Apotheken-Umschau". So enthält Kamille ätherisches Öl, das einerseits die Entzündung bekämpft und heilungsfördernd wirkt. Andererseits tötet es Krankheitserreger. Zubereitungen aus Kamille gibt es in der Apotheke auch als Gel.
Hilfreich ist auch Salbei. Neben dem desinfizirendenden ätherischen Öl enthält er Gerbstoffe, die die wunde Haut unempfindlicher machen. Dadurch schmerzt die Wunde nicht mehr so stark, und unter dem schützenden Überzug geht der Heilungsprozeß ungestört voran. Salbei kann bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes als Tee angewendet werden. Außerdem gibt es Tinkturen.
Ein altes Hausmittel bei Entzündungen der Mundschleimhaut sind Heidelbeeren. Man kann die getrockneten Früchte kauen oder eine Abkochung herstellen: Ein bis zwei Teelöffel werden in etwa 150 Milliliter Wasser zehn Minuten gekocht und noch heiß abgeseiht. Heilend wirkt auch auch ein altes Hausmittel der Indios, die Ratanhiawurzel. Sie stammt von einem niedrigen Halbstrauch, der in den bolivianischen Anden zu Hause ist. Verwendet wird entweder die Tinktur oder ein lauwarmer Teeaufguß. Auch ein Extrakt aus Medizinalrhabarber wird in Kombination mit dem Naturstoff Salicylsäure bei Entzündungen im Mund eingesetzt - als Gel oder Tinktur.
Zur Behandlung kleiner Wunden eignet sich auch gut eine Myrrhe-Tinktur. Diese werden zwei- bis dreimal täglich mit der Tinktur eingepinselt. Man kann auch 30 bis 60 Tropfen in ein Glas warmes Wasser geben und gurgeln. Gegen die Schmerzen bei Mund- und Zahnfleischentzündungen hilft Nelkenöl. Das Öl muß verdünnt - als ein- bis fünfprozentige Lösung - angewendet werden, da es in konzentrierter Form Gewebereizungen verursachen kann.
han/tba
090944 Jan 1997
