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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 24.11.1992, 11:04 Uhr.

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ADN1012 4 bl 163

Berlin/Justiz/Uran-Schmuggel
(Überholt ADN1000 bl 00:50) Suche nach im Grunewald vergrabenen Uran bisher ohne Ergebnisse - Russische Schmuggler wollten Material weiterverkaufen

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN-bln). Ein Strahlenschutz-Kommando der Berliner Polizei hat am Montag abend und am Dienstag vormittag nach von russischen Schmugglern vergrabenem, angereichertem Uran im Berliner Grunewald gesucht. Bislang sei aber nichts gefunden worden, erklärte der Pressesprecher in der Justizverwaltung, Bruno Rautenberg, am Dienstag auf Anfrage von ADN. Die Suche werde fortgesetzt.

Ein am Montag abend aus Moskau eingeflogener Russe habe die Polizei zu einer Stelle im Grunewald geführt, wo das in einem Bleibehälter verstaute, angereicherte Uran angeblich versteckt sein sollte. Zuvor habe der Mann, dem freies Geleit zugesagt worden war, erklärt, der Kernbrennstoff stamme aus russischen Militärbeständen. Das Uran sei von einem Dritten in die Wohnung des bereits in Untersuchungshaft sitzenden 39jährigen Exil-Russen Nicolai B. in Wilmersdorf gebracht worden. Es sollte untersucht und weiterverkauft werden.

Der entscheidene Hinweis über den Uran-Deal war Mitte November von einem in Potsdam stationierten russischen Hauptmann gekommen, berichtete die "Bild"-Zeitung am selben Tag. Daraufhin wurde Nicolai B. festgenommen. Er verweigerte bisher die Aussage.

dkg/mwa

241004 Nov 1992