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Wirtschaftsinstitute kritisieren offenbar Steuerpläne

Bericht des "Handelsblatts" - Danach auch 1999 mehr

als vier Millionen Arbeitslose erwartet ¢

Düsseldorf (AP) Die sechs führenden wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute rechnen nach Informationen des "Handelsblatts" mit einem nur geringfügigen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 210.000 auf 4,07 Millionen im nächsten Jahr. Die in Düsseldorf erscheinende Zeitung berichtet in ihrer Dienstagausgabe, die Arbeitslosenquote werde demnach von 11,2 auf 10,7 Prozent sinken. In ihrem Herbstgutachten, das am (morgigen) Dienstag in Bonn vorgestellt werden soll, üben die Institute den Angaben zufolge heftige Kritik an den Steuerplänen der künftigen Bundesregierung.

Die bisher bekannten Pläne seien hinsichtlich der Senkung der Grenzsteuersätze, der Verbreiterung der Bemessungsgrundlage sowie der Nettoentlastung unzureichend. Würde die Reform so oder nur mit kleinen Änderungen umgesetzt, trüge sie kaum zu höherem Wachstum und mehr Beschäftigung bei, urteilen die Forschungsinstitute laut "Handelsblatt". Sie fordern nach den Angaben eine wesentlich weitergehende Steuerreform. Schon 1999 bestehe "durchaus Spielraum für eine spürbare Nettoentlastung der Steuerzahler".

Die Institute rechnen der Zeitung zufolge mit einem Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent in diesem und 2,3 Prozent im nächsten Jahr. Dabei werde Ostdeutschland 1998 mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von zwei Prozent erneut hinter dem Westen zurückbleiben (plus 2,8 Prozent). 1999 soll das Wachstum jedoch gleich ausfallen.

In dem Gutachten heißt es nach Angaben des "Handelsblattes" weiter, die konjunkturelle Erholung habe sich in diesem Jahr leicht verlangsamt fortgesetzt und auch den Arbeitsmarkt erreicht. "Die Beschäftigung ist im Verlauf dieses Jahres erstmals seit längerem wieder gestiegen", zitiert die Zeitung. Bei den Lohnstückkosten wird den Angaben zufolge ein Rückgang von 1,2 Prozent in diesem und ein Anstieg von 0,9 Prozent im nächsten Jahr erwartet.

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AP/ug/

191528 Oct 1998