CDU/Brandenburg/Diestel
Brandenburgs CDU plant vorerst kein Parteiausschlußverfahren gegen Diestel - Parteitagsdelegierte fordern Comeback de Maiziers

Senftenberg (dts Nachrichtenagentur/ADN). Die brandenburgischen Christdemokraten planen vorerst kein Parteiausschlußverfahren gegen Peter-Michael Diestel. Der Landesvorstand habe sich nach Abwägung aller Interessen so entschieden, sagte Vorsitzender Ulf Fink am Sonnabend in Lauchhammer auf dem Landesparteitag. Die Christdemokraten wollten damit verhindern, dem früheren Fraktionschef eine Plattform für eine neue Profilierng zu geben, erklärte Fink unter dem Beifall der meisten Delegierten. Diestel selbst ist aus eigener Entscheidung nicht zum Parteitag erschienen.

Gleichzeitig sprach sich der CDU-Landesvorsitzende wie andere Delegierte für eine Rückkehr Lothar de Maizieres in die Landespolitik aus. Fink selbst wolle den Versuch unternehmen, daß sich de Maiziere wieder "kräftig einbringe". Der letzte Ministerpräsident der DDR hatte unter dem Druck ungeklärter Stasi-Vorwürfe seine politischen Ämter unter anderem als Stellvertreter von CDU-Chef Helmut Kohl und als brandenburgischer CDU-Landesvorsitzender aufgegeben. (Auch Landesdienst)

lbg/tsc/hcp

171339 Oct 1992