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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 19.09.1998, 11:59 Uhr.

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bln/wi/Handel/FOC/Eichstädt/
Region will Factory-Outlet-Center in Eichstädt

Potsdam (dts Nachrichtenagentur/ADN-bln). Das vom Potsdamer Kabinett abgelehnte Factory-Outlet-Center (FOC) in Eichstädt (Oberhavel) soll es nach dem Willen von Kommune, Amt und Investoren doch geben. Ein Widerspruch gegen die Ablehnung des Bebauungsplanes sei bereits eingereicht worden, berichtet die "Berliner Morgenpost" am Samstag. Als Begründung wird angeführt, daß der Landesentwicklungsplan zum Zeitpunkt des Gemeinderatsbeschlusses noch nicht galt, die Bausatzung also nicht vom Land genehmigt werden mußte. Für eine Versagung gebe es demnach keine rechtliche Grundlage.

Der Landesentwicklungsplan, der die Rahmenbedingungen für die regionale Entwicklung im engeren Verflechtungsraum um Berlin beschreibt, war am 21. März veröffentlicht worden und galt damit nach Auffassung des Amtes Oberkrämer auch erst ab diesem Datum. Der Gemeinderatsbeschluß datiere vom 18. März, falle somit aus dem Geltungsbereich des Gesetzes heraus, heißt es in dem Widerspruch.

Das Potsdamer Kabinett hatte am Dienstag beschlossen, die Genehmigung für die Fabrikverkaustelle in Eichstädt zu versagen. Dort plant das britisch-amerikanische Joint-venture BAA McArthurGlenn ein Outlet-Center für 100 Millionen DM.

Rückendeckung erhält das Projekt in der Region vor allem wegen der erwarteten Umsatzbelebung und der geplanten 300 Arbeitsplätze. Dagegen pocht Berlin auf die Vereinbarung mit Brandenburg, wonach die Ansiedlung von FOC restriktiv gehandhabt werden soll. Als Grund wird der Einzugsbereich der Großverkaufsstellen von fünf Millionen Kunden in einem Umkreis von über 100 Kilometern genannt, was die Hälfte der derzeit 80.000 Arbeitsplätzen im Berliner Einzelhandel bedrohen würde.

lbg/spa/lun

190959 Sep 1998