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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 02.03.1998, 10:08 Uhr.

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bln/wi/Tarife/Öffentlicher Dienst/Warnstreiks
(Übersicht) Protest von 4.000 Bezirksamts-Mitarbeitern vor Innenverwaltung

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN-bln). Rund 4.000 Beschäftigte von Bezirksämtern haben am Montag vormittag vor der Innenverwaltung in Berlin-Mitte demonstriert. Vertreter der Gewerkschaften ÖTV und DAG forderten die Arbeitgeber auf, in der Tarifauseinandersetzung endlich ein verhandelbares Angebot vorzulegen.

Bereits seit dem frühen Morgen waren in Berlin viele Kitas geschlossen. An den Warnstreiks im öffentlichen Dienst beteiligten sich vor allem Einrichtungen aus Mitte, Prenzlauer Berg, Schöneberg, Kreuzberg, Charlottenburg, Spandau und Wedding. Betroffen waren auch einige Schulhorte in Mitte und Prenzlauer Berg sowie die Freizeitbereiche von Ganztagsgrundschulen in Schöneberg. Die Beteiligung sei "erstaunlich hoch", wie GEW-Chef Erhard Laube der Nachrichtenagentur ADN sagte. Ebenfalls am Morgen hatten Mitarbeiter der Mühlendamm- und der Charlottenburger Schleuse sowie der Verkehrsleitzentrale am Spreebogen zeitweise die Arbeit niedergelegt.

Weitere Proteste sind nach ÖTV-Angaben für die Mittagsstunden in vier Kliniken vorgesehen. Beteiligt sein werden das Jüdische Krankenhaus sowie die Krankenhäuser in Neukölln, Reinickendorf und Spandau. Die Betreuung der Patienten sei jedoch nicht beeinträchtigt, versicherte ÖTV-Sprecher Ernst-Otto Kock. Außerdem planen Beschäftigte von Bundes- und Senatsverwaltungen an der Brückenstraße Ecke Märkisches Ufer in Mitte eine Aktion. Die Behörden werden in dieser Zeit teilweise geschlossen oder ihren Kundendienst einschränken.

chs/lun

020908 Mar 1998