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SPD: Verkehrswegeplan setzt sich über Interessen Thüringens hinweg
Erfurt (dts Nachrichtenagentur/ADN-lth). Mit dem Bundesverkehrswegeplan hat sich Verkehrsminister Rudolf Krause (CDU) nach Auffassung der Thüringer SPD-Landtagsfraktion über alle landesspezifischen Bedürfnisse Thüringens hinweggesetzt. Ihr verkehrspolitischer Sprecher Andreas Preller kritisierte am Dienstag vor allem, daß ein im Juni vom Landtag gefaßter Beschluß über die sogenannte Mitte-Deutschland-Schienenverbindung von Dortmund über Erfurt und Gera nach Dresden in Bonn ignoriert worden ist. "Die verkehrliche Erschließung der strukturell benachteiligten und vom Strukturbruch besonders betroffenen Regionen Thüringen und Sachsen grundlegend zu verbessern, ist damit abgelehnt worden", meinte Preller.
Die Ankündigung des späteren Ausbaus einer Schienenschnellverbindung Erfurt - Weimar - Jena - Gera durch die Deutsche Reichsbahn ist nach Meinung des SPD-Politikers angesichts der finanziellen Lage des Unternehmens und seiner bevorstehenden Privatisierung "lediglich Hinhaltetaktik und Verschiebung auf den Sankt-Nimmerleinstag". Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) müsse sich nun fragen lassen, mit welchem Nachdruck er die Interessen des Landes in Bonn vertreten habe.
210943 Jul 1992
