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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 07.03.1998, 13:17 Uhr.

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Messen/Tourismus/ITB
(Sperrfrist 19.00 Uhr) Rexrodt: Tourismus ist weltweit erstrangiger Wirtschaftsfaktor

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN). Als weltweit "erstrangigen Wirtschaftsfaktor" hat Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) den Tourismus bezeichnet. Mit dem Reisen werde heute viel Geld verdient, viele Millionen Menschen lebten davon, sagte Rexrodt am Samstag abend bei der feierlichen Eröffnung der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin.

In den Gastländern würden dadurch neue Chancen für unternehmerische Initiative, für Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen. Zugleich entstünden neue Riskiken und neue Belastungen, für Sicherheit und Gesundheit auf Reisen, für die Umwelt sowie soziale und kulturelle Werte, betonte der FDP-Politiker. Weltweit sei es deshalb Aufgabe der Tourismuspolitik, den richtigen Rahmen für eine dynamische, aber auch nachhaltige Entwicklung zu setzen. Die Freizügigkeit unternehmerischer Initiative und der Schutz von privaten Investitionen seien dabei das A und O.

Für ein Industrieland wie Deutschland stelle der Tourismus ebenfalls einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, sagte der Minister. Touristische Dienstleistungen machten in der Bundesrepublik sechs bis sieben Prozent der Wertschöpfung und der Beschäftigung aus. Auch angesichts eines weltweiten Trends zur Konzentration in der Branche zeigte sich Rexrodt überzeugt, daß die mittelständischen Unternehmen weiterhin gute Chance haben. Sie müßten dabei offen sein für moderne Formen der Kooperation wie Franchising oder gemeinsames Marketing. Darüber hinaus forderte er die Tourismuswirtschaft auf, die neuen Techniken der Information und Kommunikation offensiv einsetzen.

Nach Ansicht des Ministers wird der Tourismus in Europa nachhaltig vom Euro profitieren. Das gelte für Reisen innerhalb Europas genauso wie für Gäste aus Drittstaaten. Rexrodt sprach sich für eine möglichst kurze Übergangsfrist zum Euro aus, die Belastung für die Wirtschaft müsse möglichst gering sein. Den Interessen der Verbraucher sollte durch frühzeitige, umfassende Information und Preistransparenz Rechnung getragen werden.

Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) betonte, die ITB beweise, daß die deutschen Hauptstadt ein immer beliebterer Kongreß- und Tagungsort ist. Die Bedeutung des Reisens werde in der Stadt vielleicht besonders sensibel aufgenommen. 1989 habe der Freiheitswille der Menschen die Berliner Mauer gesprengt. Reisefreiheit sei damals ein sehr oft eingefordertes Grundrecht gewesen. Heute gelte es, die allseits gewonnene Reisefreiheit in ökologischer und sozialer Verantwortung vor den Urlaubszielen wahrzunehmen.

Auf der ITB als weltgrößtem Reisemarkt offerieren bis 11. März rund 7.200 Aussteller aus 188 Ländern und Gebieten der Erde Freizeit- und Erholungsangebote.

bln/mwa/voe

071217 Mar 1998