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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 15.11.1998, 14:52 Uhr.

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lth/pl/Kirchen/Synode/Zf/
(Wochenend-Zusammenfassung) Evangelisch-Lutherische Landeskirche verabschiedete Haushalt

Eisenach (dts Nachrichtenagentur/ADN-lth). Die Herbstsynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Thüringen hat am Wochenende den Haushalt für das kommende Jahr beschlossen. Der ausgeglichene Etat umfaßt insgesamt 150 Millionen DM, teilte die Synode am Sonntag in Eisenach mit. Das Finanzdefizit von 30 Millionen DM aus vergangenen Jahren konnte bislang auf 20 Millionen DM gesenkt werden. Die Sparbeschlüsse von 1997 bleiben aber weiter in Kraft. Positiv wurde registriert, daß sich die Einnahmen aus den Kirchensteuern der 540.000 Mitglieder stabilisiert haben.

Trotz der Schuldenlast aus der Vergangenheit soll es keine weitere Reduzierung von Pfarrstellen geben. Seit dem 1. April 1998 gibt es nur noch 18 Superintendenturen und drei Kreiskirchenämter, 90 Pfarrstellen mit den entsprechenden Mitarbeiterstellen wurden aufgehoben. Gegenwärtig gibt es im Bereich der Landeskirche noch 462 Pfarrstellen, von denen jede etwa 1.200 Gemeindemitglieder betreut. Am Wochenende wurden mehrere Einsprüche zur Pfarrstellenreform behandelt. Bis auf einzelne Ausnahmen soll die jetzige Struktur aber beibehalten werden.

Am Samstag besetzte die Synode zwei wichtige Ämter im Landeskirchenrat neu. Der Weimarer Theologe Peter Zimmermann ist zum neuen Visitator für den Aufsichtsbereich Westthüringen mit Sitz in Gotha gewählt worden. Zimmermann wird damit oberster Kirchenmann für eine Region von Bad Frankenhausen über Gerstungen und Eisenach bis Gotha und Weimar. Neuer Finanzdezernent wurde der Gothaer Kreiskirchenrat Stefan Große.

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Thüringen will mit der Kirchenprovinz Sachsen enger zusammenarbeiten. Langfristige Gespräche wurden von beiden Kirchen befürwortet. Aufgaben, die die Landeskirchen nicht allein realisieren können, wären dann leichter umzusetzen, erlärte Bischof Axel Noack von der Kirchenprovinz Sachsen. Hintergrund ist die historisch durch die Kleinstaaterei bedingte Zersplitterung in Thüringen. Die Propstei Erfurt mit Nordhausen und Suhl liegt beispielsweise im Verantwortungsbereich der Kirchenprovinz Sachsen. Im Gespräch sind für die Zukunft beispielsweise gemeinsame Bischofssitze in den Landeshauptstädten Magdeburg und Erfurt. Noack hatte sich gegen eine einfache Übernahme von Gebieten durch die Landeskirche Thüringen ausgesprochen.

Einstimmig votierte die Herbstsynode für Sonderkollekten und Spendenaktionen für die Hurrikan-Regionen in Mittelamerika. Beim Diakonischen Werk wurde ein Sonderkonto eingerichtet. Unterstützt wurde auch der Beitritt zur Aktion "Erlaßjahr 2000", die die Entschuldung von Ländern der Dritten Welt fordert.

toa/han

151352 Nov 1998