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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 21.06.1998, 11:26 Uhr.

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Indien erklärt Bereitschaft zu Kaschmir-Verhandlungen -

Neue Vorwürfe aus Pakistan ¢

Wochenendzusammenfassung (erste zwei Absätze neu)

Islamabad (AP) Die nationalistische Regierung in Indien hat ihre Bereitschaft erklärt, mit Pakistan über den Kaschmir-Konflikt zu verhandeln. "Wir haben nie vor Gesprächen über Kaschmir zurückgescheut", sagte Innenminister Lal Krishna Advani in einem am Sonntag verbreiteten Fernsehinterview. Unterdessen warf Pakistan Indien vor, Mittelstreckenraketen an der gemeinsamen Grenze stationiert zu haben.

Indien störe sich nicht an dem internationalen Druck, mit Pakistan zu verhandeln, weil die Regierung in Neu-Delhi ohnehin dazu bereit sei, sagte Advani, der erst kürzlich den Vorsitz der rechtsgerichteten Hindu-Partei BJP niedergelegt hat. Seine Regierung lehne jedoch eine Vermittlung von außen weiterhin ab und wolle bei etwaigen Gesprächen auch von Pakistan unterstützte terroristische Aktivitäten im indischen Teil von Kaschmir zur Sprache bringen. Pakistan ist für Verhandlungen mit dem größeren Nachbarn unter internationaler Vermittlung.

Sollte Indien die an der Grenze stationierten Raketen nicht zurückziehen, habe Pakistan das Recht zur Selbstverteidigung, sagte am Samstag Verteidigungsminister Khursheed Zaman vor dem Parlament in Islamabad. Zaman forderte die Vereinten Nationen auf, Druck auf Neu-Delhi auszuüben. Pakistan habe den Großmächten den Ernst der Lage zur Kenntnis gebracht, nun müßten diese handeln.

Die indischen Atomtests am 11. und 13. Mai und die daraufhin ausgelöste Testzündung pakistanischer Atombomben haben die Spannungen zwischen beiden Staaten verstärkt. Die Industriestaaten forderten Indien und Pakistan zur Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags und zur Aufnahme bilateraler Gespräche auf.

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AP/155,rd/pz/fl

210926 Jun 1998