Fußball/DFB-Bundestag/Aufstiegsregelung
Nordostdeutscher Fußball soll festen Zweitliga-Aufstiegsplatz erhalten - Für NOFV-Vorschlag zeichnet sich Mehrheit ab

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN). Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) wird in den nächsten Jahren automatisch einen Amateur-Aufsteiger in die Zweite Bundesliga bringen können. Für einen entsprechenden NOFV-Vorschlag, der auf einer Dreier-Aufstiegsrunde mit ausschließlich Nordost-Vereinen basiert, zeichnete sich am Freitag in der Beiratssitzung des Deutschen Fußballbundes (DFB) in Berlin eine Mehrheit ab. Der 34. DFB-Bundestag wird am Sonnabend in der deutschen Hauptstadt endgültig darüber befinden.

"Es gibt einen Trend, daß der Antrag der Nordostens eine Mehrheit bekommt", sagte DFB-Pressechef Wolfgang Niersbach dem ADN. "Das war am Donnerstag schon in der Vorstandssitzung absehbar." Man will dieser sportpolitischen Variante für zwei Jahre folgen, damit der Nordosten in jedem Fall im bezahlten Fußball repräsentiert ist.

NOFV-Präsident Dr. Hans-Georg Moldenhauer äußerte zu Reaktionen auf den Vorschlag seines Verbandes: "Ich habe den Eindruck, daß sich alle in der Diskussion zu unserem Vorschlag bekannt haben. Es gibt selbstverständlich auch zu diesem Vorschlag Für und Wider. Das Wider läßt sich auch gut begründen: In einer freien Auslosung hat man drei Aufstiegschancen, bei der Neuregelung nur eine. Aber insgesamt halte ich unseren Vorschlag schon für sehr vernünftig."

Die Aufstiegsrunde würde bei Zustimmung zum NOFV-Vorschlag ab 1993/94 in zwei Vierer-Staffeln und einer NOFV-Dreier-Staffel gespielt.

Moldenhauer begrüßte ferner den Vorschlag des Liga-Ausschußvorsitzenden Gerhard Meyer-Vorfelder (Stuttgart), der sich in dieser Woche für eine Solidarabgabe der West-Klubs für die Ost-Vereine ausgesprochen hatte. "Herr Meyer-Vorfelder ist ein sehr progressiver Mann. Seinen Vorschlag finde ich hervorragend", erklärte der NOFV-Präsident, würdigte aber auch die bisherige DFB-Unterstützung. "Dessen strukturelle Unterstützung, die den gesamten Amateurbereich finanziell absichert, ist für den Nordosten bisher sehr wertvoll gewesen."

rad/rbz

231244 Oct 1992