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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 02.10.1992, 14:19 Uhr.

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lbg/pl/Sachsenhausen/Süssmuth
Bundestagspräsidentin an der Brandbaracke von Sachsenhausen

Oranienburg (dts Nachrichtenagentur/ADN-lbg). Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU) hat am Freitag in der Gedenkstätte Sachsenhausen die vor knapp einer Woche durch einen Brandanschlag zum Teil vernichtete Jüdische Baracke besucht. Gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden der CDU Brandenburg, Ulf Fink, und dem CDU-Landtagsabgeordneten Detlef Kirchhoff legte sie einen Kranz nieder. In stillem Gedenken verharrten die Politiker vor den Überresten der Baracke, die ein Museum über die Leiden des jüdischen Volkes beherbergt hatte. Das Gelände vor dem Tatort war auch am Freitag mit frischen Blumen versehen. Mehrere Transparente drücken Abscheu und Empörung angesichts der Gewalt aus. So heißt es auf einer Tafel "Erst Häuser, dann Menschen, dann Gedenkstätten, dann wieder Menschen".

Am Dienstag hatten Bundesaußenminister Klaus Kinkel im Auftrag der Bundesregierung und Landtagspräsident Herbert Knoblich sowie SPD-Vorsitzender Björn Engholm und Ministerpräsident Manfred Stolpe die Gedenkstätte besucht. Das ehemalige Konzentrationslager, in dem über 100.000 Menschen umkamen, soll nach dem Willen von Landesregierung, Landtag und mehreren Organisationen am (kommenden) Sonntag Schauplatz einer Großkundgebung gegen Fremdenhaß und Gewalt sein. (folgt ausführlich)

psc/voe

021319 Oct 1992