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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 11.06.1992, 14:11 Uhr.

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Raumfahrt/Mir/Auszeichnung
DARA würdigt Verdienste um deutsche Raumfahrt - Auszeichnung für Teilnehmer der Mission Mir 92

Bonn (dts Nachrichtenagentur/ADN). Die Teilnehmer der deutsch-russischen Raumfahrtmission Mir 92 sind am Donnerstag in Bonn für ihre Verdienste um die deutsche Raumfahrt ausgezeichnet worden. Für die Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten (DARA), die diese Ehrung zum ersten Mal vornahm, würdigte deren Geschäftsführer Heinz Stoewer die Leistungen der Kosmonauten Klaus-Dietrich Flade, Reinhold Ewald, Alexander Kaleri, Alexander Viktorenko, Sergej Krikalow und Alexander Wolkow. Die Besatzung hatte mit Ausnahme von Ewald im März dieses Jahres sieben Tage lang im All wissenschaftliche Experimente vorgenommen.

Stoewer erinnerte noch einmal an den Erfolg der Mission, die perfekt und pünktlich abgelaufen sei. Inbesondere verwies er auf die Einhaltung des Zeitplanes, der sich lediglich bei der Landung um sechs Sekunden verschoben habe. Immerhin seien die exakten Planungen bereits anderthalb Jahre vor dem Start mit der damaligen Sowjetunion ausgehandelt worden, die es zum Zeitpunkt der Mission nicht mehr gegeben habe. Stoewer unterstrich auch die Bedeutung der Arbeit des ehemaligen DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn, der Mir 92 als Berater begleitet hatte. Er habe im Hintergrund viel zum Gelingen der Mission beigetragen und die beiden deutschen Kosmonauten gut vorbereitet und betreut, sagte Stoewer. Jähn hatte 1978 als erster deutscher Kosmonaut an Bord der sowjetischen Station Salut 6 gearbeitet.

Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR), Walter Kröll, darf die deutsch-russische Zusammenarbeit mit Mir 92 nicht beendet sein. Vielmehr sollte die Mission die Grundlage für weitere Vorhaben bilden. Die DLR stehe dazu in Kontakt mit den entsprechenden Einrichtungen in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Gerade erst sei mit dem russischen Ausbildungszentrum für Kosmonauten bei Moskau eine Fortsetzung der Kooperation verabredet worden. Diese könnte eines Tages den Kern eines europäischen Ausbildungsprogramms werden, sagte Kröll.

111211 Jun 1992