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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 31.03.1992, 14:29 Uhr.

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lsa/Wi/Unternehmen/Waggonbau/CDU
Volle Auftragsbücher im Waggonbau Ammendorf - CDU gegen Staatsbeteiligung

Halle (dts Nachrichtenagentur/ADN-lsa). Die Deutsche Waggonbau AG Ammendorf hat bis 1993 gefüllte Auftragsbücher und schreibt schwarze Zahlen. Wie der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Sachsen-Anhalt, Christoph Bergner, nach Gesprächen mit dem Betriebsrat des Unternehmens am Dienstag informierte, sei die Produktionskapazität der Firma noch nie so hoch gewesen wie zur Zeit.

Wie zu erfahren war, kommt dem Waggonbau-Unternehmen mit 950 Millionen Mark ein Großteil der für 1992 bewilligten insgesamt 5 Milliarden Mark Hermeskredite zugute. Ein Jahresvertrag zur Lieferung von 982 Reisezugwagen in die GUS und Vollbeschäftigung der 3.000 Arbeitnehmer seien damit gesichert.

Christoph Bergner verwies darauf, daß die AG einzig vom GUS-Markt und den Hermes-Bürgschaften abhänge. Deshalb hätten Betriebsrat und IG Metall zur Absicherung der Risikos eine Landes- und Bundesbeteiligung gefordert. Bergner sagte, er habe das abgelehnt. Sachsen-Anhalt habe sich bisher stets gegen Staatsbeteiligungen ausgesprochen. Die Zukunft des Unternehmens sei besser durch den Ausbau vorhandener Forschungs- und Entwicklungskapazitäten gesichert.

Bergner sprach sich dafür aus, daß der Waggonabu wichtiger Partner staatlicher Forschungs- und Hochschulinstitute werde, "damit Wissenschaft nicht nur im Elfenbeinturm geschieht". Gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Manfred Lischewski wolle er demnächst auch mit der Geschäftsführung des Unternehmens zusammentreffen, um Möglichkeiten dieser Forschungskooperation zu erörten. Ziel sei außerdem die Erschließung neuer Märkte.

311229 Mar 1992