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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 23.01.1992, 14:42 Uhr.

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Berlin/Kultur/Weltkultur
Kultur aus Lateinamerika, Westafrika und Indien in Berlin - Haus der

Kulturen der Welt stellte Jahresprogramm vor

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN-bln). Kultur aus Lateinamerika, Westafrika und Indien setzt die Schwerpunkte in dem am Donnerstag vorgestellten Jahresprogramm des Hauses der Kulturen der Welt im Berliner Tiergarten. Eine Ausstellung "Inka-Peru" über 3.000 Jahre indianische Hochkultur ist Kern einer Veranstaltungsreihe zum Lateinamerikajahr des Hauses. Von April bis Oktober stehen Filme, Theatergastspiele, Lesungen und musikalische Darbietungen indianischer Künstler im Programm. Für die Inka-Ausstellung - ein europäisches Projekt, das bereits in Brüssel, Madrid und Rom gezeigt wurde - stellen 45 Museen Leihgaben zur Verfügung.

1.500 Jahre Kunst aus Indien präsentiert die Schau "Palast der Götter", die vom 7. März bis 28. Juni in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg gezeigt wird. Für die erste repräsentative Ausstellung klassischer indischer Kunst in Deutschland seit 1959 haben die größten Museen des Subkontinents rund 150 Stücke zur Verfügung gestellt. Durch eine ausgeklügelte Gestaltung soll in der Schau der ursprüngliche architektonische Zusammenhang der Exponate erlebbar werden. Ebenfalls im Rahmen der Indischen Festspiele veranstaltet das Haus der Weltkulturen vom 5. bis 21. März das Musikfestival "Parampara!". Es wird die Geschichte und Gegenwart der wichtigsten indischen Musikkulturen reflektieren und bei Workshops und Konzerten Künstler verschiedener Genres vorstellen.

Als einen weiteren Höhepunkt des Jahres kündigte der in diesem Jahr aus dem Amt scheidende Geschäftsführer Günter Coenen das Westafrika-Projekt an. Von September bis November machen Ausstellungen, Filme, Theateraufführungen und Vorträge mit der Kultur in diesem Teil der Welt bekannt. Weitergeführt werden unter anderem die Reihen "Muslime in Europa", "Zwei Welten", "Einblicke - die Sicht der Anderen" sowie das Mittwochskino und die Kinderprogramme.

Die 666 Veranstaltungen im zurückliegenden Jahr wurden von 116.000 Interessenten besucht. 1992 muß das Haus der Kulturen der Welt mit einer Etat-Einbuße von 10 Prozent wirtschaften, was sich nach den Bemühungen der Mitarbeiter jedoch nicht auf die Projekte auswirken soll. Gegründet wurde die Institution vor drei Jahren. Finanziert wird sie zu gleichen Teilen vom Land Berlin und dem Auswärtigen Amt in Bonn. (Auch Basisdienst)

231342 Jan 1992