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rpt-rpt-rpt Quedlinburger Gespräch zur Ausländerfeindlichkeit eröffnet
Quedlinburg (dts Nachrichtenagentur/ADN-lsa). Eine Woche nach den gewalttätigen Übergriffen ausländerfeindlicher Gruppierungen hat am Freitag abend in Quedlinburg eine Gesprächsrunde zur Aufarbeitung der Ereignisse begonnen. Einer Einladung des Magistrats der Stadt sind rund 50 Kommunalpolitiker sowie Vertreter von Kirchen, Parteien und Verbänden und Behörden gefolgt.
Der Bürgermeister der Harzstadt, Rudolf Röhricht (Bürgerforum), sagte, ein Dialog aller Beteiligten über die "Nächte der Gewalt" sei dringend erforderlich. Es gehe auch um die Befindlichkeiten der eigenen Bevölkerung. Quedlinburg werde den Versuch einer vorwärtsgerichteten Aufarbeitung der Ereignisse machen. Es gehe auch darum, die bislang vorhandenen Möglichkeiten für eine alle befriedigende Lösung besser auszuschöpfen.
Der Kreisvorsitzende der CDU, Michael Leja, äußerte die Befürchtung, daß eine mit Hoyerswerda und Rostock eingeleitete Entwicklung zur Bedrohung des Rechsstaates führen könne. Für die Politiker in Bonn ergebe sich Handlungsdruck. Eine Änderung des Grundgesetzes sei überfällig.
kau/amu
190729 Sep 1992