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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 08.03.1992, 18:02 Uhr.

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lth/pl/Milität/Flugplatz/Altenburg
(überholt ADN 9016 lth) Thüringens Ministerpräsident Vogel will Streit um Nobitzer Flugplatz zugunsten ziviler Nutzung beenden

Alternburg (dts Nachrichtenagentur/ADN-lth). Eine militärische Nutzung des 430 Hektar umfassenden Flugplatzes in Nobitz bei Altenburg durch die Bundeswehr kommt nach dem Abzug der GUS-Streitkräfte nicht in Frage. Daran ließen am Wochenende sowohl Kommunalpolitiker des Landkreises als die auch vom Fluglärm betroffenen Bürger aus den umliegenden Ortschaften keinen Zweifel. Mit einer Menschenkette auf dem Rollfeld des Flugplatzes demonstrierten sie bei einem Aktionstag der vor eineinhalb Jahren gegründeten Bürgerinitiave gegen die militärische Nachnutzung des Flugplatzes. Rund 200 Bürger hatten sich zuvor an einer Open-air-Podiumsdiskussion mit Politikern des Kreises und dem Kommandeur des Verteidigungskommandos Altenburg beteiligt.

Nach den Worten des Nobitzer Bürgermeisters Frank Rößler ist durchaus ein Kompromiß vorstellbar, bei dem das Gelände als Industriepark mit zivilen Starts und Landungen genutzt werden kann. Altenburgs Lanrat Christian Gumbrecht forderte dazu auf, eine zivile Nutzung zu unterstützen.

Thüringens Ministerpräsiden Vogel werde sich in der kommenden Woche beim Treffen der Landesregierungschefs mit Bundeskanzler Kohl persönlich für eine schnelle Lösung zugunsten einer zivilen Nutzung des Flugplatzes einsetzen, wurde während der Diskussion bekannt. Eine Indiskretion des Altenburger Kreistagsabgeordneten von Bündnis 90, Harry Heidecke, zufolge habe die Bundeswehr bereits von einer militärischen Nutzung Abstand genommen. Den Politikern werde vorgeschlagen, das Areal in Nobitz nicht der Bundeswehr zu übergeben.

081702 Mar 1992