[zurück zur Suche]

 

Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 09.10.1992, 17:01 Uhr.

Die dts Nachrichtenagentur hält die umfangreichen Nutzungs- und Verwertungsrechte. Bei Fragen zu Sondernutzungsrechten oder Lizenzierung wenden Sie sich an unseren Vertrieb.

 

ADN5022 4 pl 271

lmv/pl/Arbeitsmarkt/Landesprogramm/Unterstützung
Qualifizierung rückt mehr in den Vordergrund - Mecklenburg-Vorpommern weitet aktive Arbeitsmarktpolitik aus

Schwerin (dts Nachrichtenagentur/ADN-lmv). Die aktive Arbeitsmarktpolitik vor dem Hintergrund einer voraussichtlich zum Jahresende wieder steigenden Arbeitslosigkeit auszuweiten, vereinbarten Sozialminister Dr. Klaus Gollert (FDP) und der Präsident des Landesarbeitsamtes Nord, Georg Fiedler, Freitag bei einem Gespräch in Schwerin. So sollen das Landesprogramm "Arbeit für Mecklenburg-Vorpommern" intensiviert und die Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds stärker herangezogen werden. Bisher erhielten etwa 43.000 Bürger direkte Hilfen aus dem Arbeitsmarktprogramm und etwa 10.000 mittelbare Förderung beispielsweise durch Gesellschaften zur Beschäftigungsförderung.

Die nunmehr festgelegten Maßnahmen bieten ABM-Kräften stärker die Möglichkeit, sich zu qualifizieren. Durch arbeitsbegleitende Qualifizierungselemente erhalten besonders junge und Langzeitarbeitslose, Behinderte, ältere Arbeitnehmer über 50 Jahre und Frauen Gelegenheit, ihre beruflichen Kenntnisse zu verbessern und sich auf zukünftige Berufe vorzubereiten. Um den Erfolg von Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen zu garantieren, will das Land durch Zuschüsse eine sozialpädagogische Betreung sichern.

Dauerhafte Arbeitsplätze versprechen sich Land und Landesarbeitsamt von berufsbegleitenden Qualifizierungsmaßnahmen in kleineren und mittleren Unternehmen. Das Land will dafür bestimmte Kosten übernehmen. Die Angebote sollen die Firmen ferner beim Einsatz neuer Technologien und Managementverfahren unterstützen. Qualifizierung und sozialpädagogische Betreuung werden außerdem Beschäftigten in "Arbeit statt Sozialhilfe" in verstärktem Maße angeboten.

Schließlich sieht das Land ein Modellprogramm zur Förderung der Beschäftigung und Qualifizierung von Jugendlichen vor. Junge Menschen, die besonderer Hilfe bedürfen, können einer maximal dreijährigen Arbeit mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 35 Stunden nachgehen und begleitend ein Beratungs- und Betreuungsangebot annehmen. So soll ihnen durch konkrete Beschäftigungs-, Bildungs- und Qualifizierungshilfen eine mittel- bis langfristige Perspektive erschlossen werden.

stw/ruc

091601 Oct 1992