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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 02.10.1992, 17:41 Uhr.

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Berlin/Nachrichtenüberblick
Überblick wichtiger Nachrichten aus dem ADN-Landesdienst Berlin vom Freitag, 2. Oktober 1992, bis 17.30 Uhr

-Grundsteinlegung für American Business Center--

Für das künftige American Business Center (ABC) am Checkpoint Charlie in Berlin-Mitte wurde am Freitag der symbolische Grundstein gelegt. Der Regierende Bürgermeister, Eberhard Diepgen (CDU), bezeichnete die bevorstehende Bebauung des Gebietes rund um den früheren Grenzübergang Checkpoint Charlie durch Investoren aus den USA als "wichtiges Signal der Hoffnung und Zuversicht" für die deutsche und europäische Zukunft.

-Bundesweite 0,5-Promille-Grenze im Straßenverkehr gefordert--

Der Berliner Senat hat erneut an den Bundestag appelliert, bis Jahresende eine bundesweit einheitliche 0,5-Promille-Grenze im Straßenverkehr einzuführen. Wie der stellvertretende Senatssprecher Eduard Heußen am Freitag erklärte, zeichnet sich derzeit ab, daß die im Einigungsvertrag vorgeschriebene Frist für eine neue Regelung bis Ende 1992 nicht eingehalten wird. Derzeit besteht in der Ex-DDR für Kraftfahrer Alkoholverbot. In den alten Bundesländern liegt die Promille-Grenze bei 0,8.

-Sieben Ehrenbürger aus Ost-Berliner Magistratsliste übernommen--

Der Senat hat sieben Personen aus der Ost-Berliner Magistratsliste in das Ehrenbürgerverzeichnis der deutschen Hauptstadt aufgenommen. Wie am Freitag mitgeteilt wurde, sind dies die Maler Heinrich Zille und Otto Nagel, die Schriftstellerin Anna Seghers, die Kosmonauten Sigmund Jähn und Waleri Bykowski, der ehemalige Präsident des Verbandes der Theaterschaffenden der DDR und Schauspieler Wolfgang Heinz sowie der Schriftsteller und Verleger Wieland Herzfelde.

-DGB-Kundgebung "Für Wende in der sozialen Politik"--

"Für eine Wende in der sozialen Politik" haben am Freitag auf dem Berliner Alexanderplatz mehrere tausend Menschen demonstriert. Zu der Protestaktion am Vorabend des zweiten Jahrestages der deutschen Einheit hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) aufgerufen.

-Steinernes Herz an "Häßlichen Deutschen" verliehen--

Der Flüchtlingsrat Berlin hat am Freitag seinen Mahnpreis "Das Steinerne Herz" an den "Häßlichen Deutschen" vergeben. Die Preisverleihung anläßlich des Tages des Flüchtlings fand in der Evangelischen Dreifaltigkeitsgemeinde Berlin-Lankwitz statt. "Preisträger" in den vergangenen zwei Jahren waren Oskar Lafontaine sowie Bundeskanzler Helmut Kohl.

-Protest von Busch-Berolina vor Treuhand--

Mit schwergewichtigem Nachdruck, den beiden Elefanten Tara und Indra, hat der Zirkus Busch-Berolina am Freitag von der Berliner Treuhandanstalt eine definitive Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens verlangt. Dessen Geschäftsführer Jürgen Collatz bezeichnete den im Mai erfolgten Verkauf des Zirkus an die Selekta Circus Entertainment GmbH als Fehlentscheidung. Ein Weiterbestehen des traditionsreichen, nahezu 100jährigen Zirkus sei nur möglich, wenn sich die Treuhand an der Tilgung der Altlasten beteilige.

-SPD fordert Bodenschutzamt für Berlin--

In Berlin soll künftig eine Bodenschutzbehörde sowohl für den Schutz des Bodens als auch für die Sanierung verunreinigter Flächen verantwortlich sein. Das sieht der Entwurf eines Bodenschutzgesetzes vor, den die Berliner SPD-Fraktion am Freitag vorstellte. Das Papier, das noch mit der CDU abgestimmt werden muß und Ende Oktober ins Parlament eingebracht werden soll, sieht ferner die Anzeigepflicht der Grundstückseigentümer bei Bodenverunreinigungen vor.

mwa

021641 Oct 1992