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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 25.09.1992, 18:38 Uhr.

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Wirtschaft/Ostdeutschland
(Zusammenfassung mit neuem Material) Steinkühler wirft Bundesregierung schwere Versäumnisse vor - IG-Metall-Chef: Bonn richtet in Ostdeutschland Katastrophe an - Blüm: Koalition nicht schuld an Wirtschaftsmisere

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN). Der IG-Metall-Vorsitzende Franz Steinkühler hat der Bundesregierung vorgeworfen, durch Fehler und Unterlassungen für den wirtschaftlichen Zusammenbruch in Ostdeutschland verantwortlich zu sein. Dieser Zusammenbruch habe ein Ausmaß erreicht, "für das der Begriff Katastrophe viel zu schwach" sei, kritisierte Steinkühler in einem Gespräch mit der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Er habe darüber hinaus erhebliche Zweifel, ob die Bundesregierung in der Lage sei, "ideologische Blockierungen über Bord zu werfen und das Notwendige für eine Kurswende zu tun".

Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) betonte dagegen, die Bonner Koalition sei nicht schuld am Zusammenbruch der ostdeutschen Wirtschaft. Es handele sich hierbei vielmehr um die Hinterlassenschaft der verrotteten Planwirtschaft, sagte Blüm im Frühmagazin von RTL plus. Hätte die Bundesregierung nicht mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und Fortbildung eingegriffen, gäbe es noch zwei Millionen Arbeitslose mehr im Osten.

and/jsc

251638 Sep 1992