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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 25.04.1993, 10:20 Uhr.

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ADN-Nachrichtenüberblick
für Sonntag, 25. April, 06.00 bis 10.00 Uhr

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Rußland/Referendum/Jelzin/Chasbulatow

Moskau. Die beiden großen Gegenspieler in Rußland, Präsident Boris Jelzin und Parlamentschef Ruslan Chasbulatow, haben am Morgen in Moskau ihre Stimmen zum Referendum abgegeben. Chasbulatow sagte anschließend vor der Presse, er glaube nicht, daß es nach der Befragung Änderungen an der Verfassung geben werde. Angaben über seine Wahlentscheidung wollte er nicht machen. Jelzin gab keine offiziellen Erklärungen ab. Der Chef der russischen Kommunisten, Gennadi Sjuganow, sagte nach seiner Stimmabgabe, er sei überzeugt, daß Jelzin keine Mehrheit erringen wird.

In der russischen Hauptstadt und in anderen Landesteilen wurde am Morgen eine teilweise rege Wahlbeteiligung registriert. Nach inoffiziellen Angaben sollen drei Stunden nach Öffnung der Wahllokale schon über 30 Prozent der Wähler ihre Stimme abgegeben haben.

Umwelt/Giftmüll/Gotha

Gotha. 1.500 Liter Schwefelsäure und Natronlauge in Fässern und 30 Säcke mit insgesamt 1.500 Kilogramm Nickel-, Leit- und Glanzsalz sind am Wochenende in einem stillgelegten Betrieb in Kirchgandem (Kreis Gotha) gefunden worden. Aus den illegal gelagerten Fässern waren geringe Mengen der giftigen Flüssigkeiten ins Erdreich gelangt, eine akute Gefahr für das Grundwasser bestehe jedoch nicht, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die giftigen Stoffe wurden von der Feuerwehr im Giftraum einer Mülldeponie zwischengelagert.

Telekom/Abhöre

München. Telefonanschlüsse an den neuen digitalen Vermittlungsstellen der Telekom sind nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" nicht abhörsicher. Zum Abhören reiche preiswerte Elektronik, die in jedem Telekomladen oder beim Versand gekauft werden kann, berichtet das in München erscheinende Magazin in seiner jüngsten Ausgabe.

Kriminalität/Zachert

Wiesbaden. Bei Straftaten werden nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) in Deutschland immer öfter Waffen eingesetzt. Im vergangenen Jahr wurde schneller geschossen und mit der Waffe gedroht als je zuvor, sagte BKA-Präsident Hans-Ludwig Zachert in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ADN. Nach ersten Analysen hätten die Überfälle, bei denen eine "scharfe" oder Schreckschuß-Waffe angewendet wurde, um 16 Prozent zugenommen. Um zehn Prozent gestiegen sind nach den Worten des BKA-Chefs die Straftaten, bei denen mit einer Waffe gedroht worden sei.

Steuern/Zinsen/Umfrage

München. In der Steuerhinterziehung von Zinserträgen sieht die Mehrheit der Deutschen einen Straftatbestand. Das ergab eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des in München erscheinenden Nachrichtenmagazins "Focus", bei der mehr als 1.000 Bürger nach ihrer Steuerehrlichkeit gefragt wurden. 72 Prozent der Befragten halten es danach nicht für ein Kavaliersdelikt, wenn Steuern auf Kapitalerträge hinterzogen werden. 15 Prozent nehmen diese Art der Steuerhinterziehung auf die leichte Schulter, 13 Prozent der Befragten hatte dazu keine Meinung.

ADN

250820 Apr 1993