ADN2022 4 pl 174Kali/Bischofferode/Minister
Staatskanzleiminister begrüßt Entwicklung in Bischofferode
Erfurt (dts Nachrichtenagentur/ddp/ADN). Der Thüringer Staatskanzleiminister Andreas Trautvetter hat das sich abzeichnende Ende des Arbeitskampfes in Bischofferode begrüßt. Der angebotene Interessenausgleich sei "inhaltlich gut" und werde von der Landesregierung "so weit es in unseren Kräften steht" unterstützt, sagte Trautvetter am Freitag der Nachrichtenagentur ddp/ADN auf Anfrage. Die Regierung nehme in diesem Arbeitskampf aber nur eine Vermittlerrolle ein. Zum Eingreifen komme sie erst wieder Ende Januar, wenn es um das Weiterbestehen der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gehe, fuhr der Minister fort.
Das Angebot zum Interessenausgleich im Sozialplan für die knapp 700 Bergleute des Bischofferöder Kalischachtes war in der Nacht zum Freitag zustande gekommen, nachdem auch das Mutterunternehmen Kali und Salz GmbH Zustimmung signalisiert hatte. Kern des von der Treuhand vorgeschlagenen Kompromisses ist eine einmonatige Verlängerung der Bedenkzeit für die Kumpel. Bis 31. Januar sollen sich die Bergleute nun entscheiden, ob sie in die treuhandeigene Gesellschaft zur Verwertung und Verwahrung stillgelegter Bergwerksbetriebe (GVV) eintreten oder die Kündigung mit Abfindung annehmen.
Unterdessen berät in Bischofferode der Betriebsrat über sein weiteres Vorgehen. Die am Vortag unterbrochene Belegschaftsversammlung wird am Nachmittag fortgesetzt.
lth/tgk/hpn
310938 Dec 1993