ADN0040 4 pl 119Rechtsextremismus/Polizei/Fulda
Polizisten-AG fordert nach Fulda strafrechtliche Konsequenzen
Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur/ADN). Strafrechtliche und politische Konsequenzen aus dem Neonazi-Aufmarsch am vergangenen Samstag in Fulda hat der Chef der Arbeitsgemeinschaft Kritischer Polizisten, Manfred Such, gefordert. Im Hessischen Rundfunk sagte Such am Montag, die Einsatzleiter der Polizei müßten wegen Strafvereitelung im Amt zur Rechenschaft gezogen werden, weil die Neonazis unter ihren Augen mit dem Skandieren rechter Parolen Straftaten begehen konnten. Es habe sich um bewußtes Wegsehen gehandelt, betonte Such.
In Fulda habe ein "Katz-und-Maus-Spiel" stattgefunden. Die Katze in Gestalt der Polizei sei zwar dagewesen, habe aber "die Ratten laufen lassen und die Mäuse gefangen". Zudem habe die Polizei dafür gesorgt, daß die Gegendemonstranten nicht demonstrieren konnten. Nach Ansicht Suchs unterscheidet die Polizei in ihrem Einsatzverhalten immer wieder nach rechten und linken Demonstranten.
tba
160814 Aug 1993