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--rpt--rpt--rpt-- Biedermeieridylle soll wiederhergestellt werden - Altstadtsanierung in Sondershausen

--Von ADN-Korrespondent Olaf Weiss--

Sondershausen (dts Nachrichtenagentur/ADN-lth). Die historische Altstadt von Sondershausen wird mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land saniert. Durch die Vergabe von Fördermitteln sollen vor allem Privatbesitzer ermutigt werden, ihre Gebäude zu sanieren, sagte Bauamtsleiter Manfred Kauksch in einem ADN-Gespräch. Insgesamt rechnet er mit rund zehn Millionen Mark an Fördermitteln, die in diesem Jahr vergeben werden können. Ein Fünftel davon trägt die Kommune, der Rest entstammt Mitteln der Städtebauförderung und dem Sonderprogramm "Städtischer Denkmalschutz" für die neuen Länder.

Ziel sei es, die Attraktivität der Altstadt zu erhöhen, Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen anzusiedeln und das Wohnungsangebot zu steigern, erläutert Kauksch. Umfragen hätten ergeben, daß wegen des schlechten Zustandes so viele Wohnungen leerstehen würden, daß es "in der Altstadt mehr Wohnungen als Einwohner gibt". Nach Angaben des Bauamtsleiters umfaßt das Sanierungsgebiet rund 20 Hektar mit historischer Bausubstanz, das Schloßareal eingeschlossen.

Für Spötter war Sondershausen immer nur ein Schloß mit einer Stadt, sagte Kauksch. Sie war das Domizil für die höfischen Beamten und die Offiziere der Garnison. Das Handwerk lebte zum großen Teil von den Aufträgen der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen.

Von der idyllischen Gediegenheit der ehemaligen kleinen Residenz- und Verwaltungsstadt Sondershausen ist nicht viel geblieben. Wo im 19. Jahrhundert die spießige Bürgerlichkeit der Biedermeierzeit herrschte, blättert heute der Putz ab. Häuser verfalle, Geschäfte stehen leer - die Altstadt ist genau wie das Schloß von 40 Jahren Mangelwirtschaft arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Der östliche Teil des alten Stadtkerns ist daran zugrunde gegangen: Er wurde in den 80er Jahren abgerissen, um einer Plattenbausiedlung Platz zu machen.

ows/tuf/muc

081051 Aug 1993