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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 11.02.1993, 13:08 Uhr.

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Stahl/Fink
Fink will konzertierte Aktion zur Überwindung der Stahlkrise - Brandenburgs CDU-Chef klar für Erhalt des EKO-Stahlwerk

Baden-Baden (dts Nachrichtenagentur/ADN). Der Vorsitzende der CDU-Sozialausschüsse (CDA) und Vize-Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ulf Fink, hat eine konzertierte Aktion verlangt, um die Stahlkrise zu überwinden. Dafür sollte Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) die Initiative ergreifen, sagte Fink am Donnerstag im Südwestfunk. Nur wenn Bund, Länder, Gewerkschaften und Unternehmen gemeinsam ihre Interessen in Brüssel geltend machten, sei es möglich, daß in Deutschland nicht ein Standort gegen den anderen ausgespielt wird. Zugleich sprach sich der Chef der CDU-Brandenburg eindeutig für den Erhalt des Eko-Stahlwerks in Eisenhüttenstadt aus.

Ostdeutschland sei im Verlauf des Einigungsprozesses massiv deindustrialisiert worden. Nun dürften die letzen verbliebenen Teile nicht mehr wegbrechen, sagte Fink. Man dürfe nicht eine ganze Region "platt machen", zumal es dem Eko-Werk jüngst gelungen sei, im harten Konkurrenzkampf gegen Thyssen einen Auftrag von Opel zu ergattern.

Der CDU-Politiker fügte hinzu, Ostdeutschland brauche eine Chance. Dies würden auch die Stahlwerker im Ruhrgebiet verstehen. Allerdings dürfe es dabei nicht zu einem Kampf um jeden Preis kommen.

Zugleich erinnerte Fink an die sogenannte Frankfurter Vereinbarung im Zusammenhang mit dem Standort Rheinhausen, als die Unternehmen versprochen hatten, für wegfallende Arbeitsplätze neue einzurichten. Nur so könne der Stahlstandort Deutschland erhalten werden.

hwa

111208 Feb 1993