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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 11.02.1993, 13:57 Uhr.

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KoKo/Untersuchungsausschuß/Waffenhandel
Spezialtechnik Dresden kann keine Waffen mehr herstellen

Bonn (dts Nachrichtenagentur/ADN). In den Betrieben des ehemaligen DDR-Kombinates Spezialtechnik können nach Angaben des früheren Generaldirektors Siegfried Eschke heute keine Kriegswaffen mehr hergestellt werden. Alle technischen Voraussetzungen dafür seien beseitigt und die Dokumente ausgelagert worden, erklärte Eschke am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuß "Kommerzielle Koordinierung" (KoKo) des Bundestages in Bonn. Die Einzelfirmen seien zudem aus der Kombinatsregie entlassen und arbeiteten heute teilweise selbständig.

Zu DDR-Zeiten gehörten nach Angaben Eschkes zum Kombinat die Flugzeugwerft Dresden, das Instandsetzungswerk Ludwigsfelde, das Instandsetzungswerk Pinnow, der Gerätebau Mittenwalde, der Geräte- und Werkzeugbau Wiesa, die Mechanischen Werkstätten Königswartha, das Spreewerk Lübben und die Mechanischen Werkstätten Radeberg. Eschke gab an, vorwiegend für Instandsetzungsaufgaben verantwortlich gewesen zu sein. So habe man Flugzeuge, zumeist sowjetische MiG 21, repariert und für den Export vorbereitet. Abnehmer sei unter anderem Ägypten gewesen. Ferner habe man Maschinen dieses Typs aus dem Ausland, zum Beispiel dem Irak, in der DDR generalüberholt. Keine Kenntnisse habe er über den Verkauf von militärischen Ausrüstungen und Waffen gehabt, die in seinem Kombinat hergestellt wurden, sagte Eschke. Das hätten der Ingenieurtechnische Außenhandel (ITA) und die KoKo-Waffenhandelsfirma Imes erledigt.

ros/muc

111257 Feb 1993