Presse/Clinton/Jelzin
"Braunschweiger Zeitun"

"clinton gibt, was er geben kann, und hofft, damit eine art von weltumspannendem marshall-plan einzuleiten, der allein in der lage sein koennte, russlands niedergang am rande des abgrunds zu stoppen, so weit dies noch moeglich ist. und jelzin weiss, womit er rechnen kann, wenn er die voraussetzungen in seinem land schafft. ob es genuegt, wird die zukunft erweisen. gemessen am finanzbedarf russlands scheint es wie ein tropfen auf den heissen stein , wenn die usa etwas mehr als eine milliarde dollar als initialzuendung einsetzen wollen, wo doch schon 80 milliarden aus der bundesrepublik weitgehend wirkungslos verpufft sind. aber die realitaeten sind weltweit nicht so, dass westliches geld in wenigen jahren die loecher stopfen koennte, die sozialistische misswirtschaft und imperialistische grossmannssucht in jahrzehnten grissen haben. das signal aus vancouver lautet auch: der westen anerkennt die vorteile, die ihm eine demokratische, friedliche und makrtwirtschaftliche entwicklung in russland und der gus bietet. er ist bereit, dafuer zu zahlen, wie ein kaufmann fuer gute ware eben zahlt. diese zahlungsbereitschaft hat aber dort ein ende, wo orthodoxe kommunistische und nationalistische kraefte in russland die grundlage des geschaefts zerstoeren. diese kunde ist fuer jelzins gegner bestimmt, doch deren gipfel-begleitmusik laesst nur wenig hoffnung darauf zu, dass sie sie auch verstanden haben."

han

041523 Apr 1993