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Stolpe fordert von Kohl direkte Bundeshilfe für Ausbildungsplätze

Potsdam (dts Nachrichtenagentur/ADN-lbg). Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) hat von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) eine direkte Bundeshilfe für mehr Ausbildungsplätze gefordert. In einem am Mittwoch in Potsdam verbreiteten Brief an Kohl schrieb Stolpe, die Wirtschaftskraft der neuen Länder reiche noch nicht aus, um die Lücke bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen zu schließen, die durch das Zusammenbrechen der großen Kombinate entstanden sei. Die vom Land unterstützte große Ausbildungsbereitschaft von Handwerk, kleinen und mittleren Betrieben genüge nicht, um die Lage zu entspannen. Die Länder seien mit weiteren eigenen Förderprogrammen überfordert.

Stolpe regte an, daß das mögliche Bundesprogramm auch die Förderung betrieblicher Ausbildungsplätze in Betrieben aller Größenordnungen einschließt. Damit könne der Gefahr begegnet werden, daß sich die außerbetriebliche Ausbildung bei freien Bildungsträgern verfestigt.

Es könne nicht zugelassen werden, daß junge Menschen in Ostdeutschland vor verschlossenen Türen stehen. Die neuen Länder könnten auf sie für ihre Entwicklung nicht verzichten, schrieb Stolpe.

In Brandenburg fehlen derzeit noch rund 7.000 bis 8.000 Ausbildungsplätze.

voe/jor

261326 May 1993