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FDP-Politiker: Ostbrandenburg bei Verkehrswegeplan nicht berücksichtigt - Korrektur gefordert

Eisenhüttenstadt (dts Nachrichtenagentur/ADN-lbg). Ostbrandenburg ist nach Worten des FDP-Bundestagsabgeordneten Jörg Ganschow aus Eisenhüttenstadt bei den Bonner Planungen der Verkehrsprojekte "Deutsche Einheit" "fast überhaupt nicht" berücksichtigt worden. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) forderte Ganschow den Bau eines deutsch-polnischen Grenzübergangs mit Truck-Hof in Eisenhüttenstadt sowie den dreispurigen Ausbau und die Erweiterung der Bundesautobahn BAB 12 Berlin - Frankfurt (Oder) nach Eisenhüttenstadt und Guben. Zudem müsse die Bundesstraße 246 zwischen den Orten Beeskow und Grunow saniert werden, heißt es in dem Schreiben vom Wochenende. Konzepte und vorbereitende Arbeiten sollten bis zum Jahresende 1993 vorliegen.

Der FDP-Politiker kritisiert, es sei "illusorisch zu glauben, daß nur die Autobahnen zwischen den alten und neuen Bundesländern wichtig sind". Vor allem die bislang total vernachlässigten Straßen Ostbrandenburgs hätten Sanierung und Ausbau nötig. Sie seien dem grenzüberschreitenden Pkw- und Güterfernverkehr gen Polen und Osteuropa "in keiner Weise gewachsen". Von der Bonner Entscheidung für oder wider einen Infrastrukturausbau in Ostbrandenburg hänge die wirtschaftliche Entwicklung einer Region ab, die "wie fast keine andere unter den Hinterlassenschaften der SED-Wirtschaftspolitik zu leiden hat", erklärte Ganschow.

Einen Grenzübergang in Eisenhüttenstadt bezeichnete der FDP-Politiker als wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer deutsch-polnischen Industrie- und Wirtschaftsregion, die unter dem Arbeitstitel "Industriepark Oderbrücke" firmiert. Auf Nachbarseite sei bereits ein 250 Hektar großes Areal für das Projekt ausgewiesen worden, schrieb Ganschow, der Wissmann in dem Brief auch zu einer Vor-Ort-Visite nach Ostbrandenburg eingeladen hat.

pae/jor

100514 Jul 1993