Wirtschaftsförderung/Hermes
Bohn: Steuerpräferenzen als Alternative zu Hermes-Bürgschaften

Erfurt (dts Nachrichtenagentur/ADN). Zur Förderung des Ost-Exportes hat Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Bohn (FDP) die Einführung einer Steuerpräferenz für Waren aus den neuen Bundesländern als Alternative zu den gegenwärtigen Hermes-Bürgschaften vorgeschlagen. Dies sei langfristig "wesentlich absatzfördernder" als die Vergabe neuer Bürgschaften an Rußland, sagte Bohn am Montag in Erfurt. Er forderte die Bundesregierung auf, über diese Alternative ernsthaft nachzudenken.

Hintergrund des Vorschlags sind die jüngsten Ankündigungen von Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP), die Hermes-Bürgschaften deutlich zu reduzieren. Thüringen als kleinstes der ostdeutschen Bundesländer wickelte im vergangenen Jahr 19 Prozent seines Außenhandels mit Rußland ab. Das Exportvolumen betrug insgesamt 435 Millionen Mark. Durch Exportsteigerungen gen Westeuropa konnten jedoch nur 25 Prozent der Exportausfälle nach Rußland kompensiert werden. Mit dem konjunkturellen Einbruch 1993 wird ein Export-Minus von bis zu 350 Millionen Mark im laufenden Jahr erwartet.

lth/spa/jor

161537 Aug 1993