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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 26.05.1993, 20:09 Uhr.

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ADN2170 4 pl 209

lbg/pl/Ausländer/ZAST/Sicherheit/Maßnahmekatalog
Eisenhüttenstadt: 1,5-Millionen-Mark-Programm soll Gewalt gegen Ausländer eindämmen - "Woche der Begegnung" geplant

Eisenhüttenstadt (dts Nachrichtenagentur/ADN-lbg). Ein am Mittwoch von den Stadtverordneten Eisenhüttenstadts verabschiedetes 1,5-Millionen-Mark-Programm soll die Gewalt gegen Ausländer eindämmen. Rund 180.000 Mark aus dem Potsdamer Innenministerium sollen für die Verbesserung von Ordnung und Sicherheit im Umfeld der in der Stadt gelegenen Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber des Landes Brandenburg (ZAST) verwendet werden. Unter anderem ist vorgesehen, neue Zäune sowie Trennwände zu dem an die ZAST grenzenden Garagenkomplex eines Wohngebietes zu ziehen. Durch Begrünen und Aufstellen von Sitzgelegenheiten sollen zudem die Außenanlagen der Anlaufstelle neu gestaltet werden.

Der weitaus größere Geldbetrag wird auf Vorschlag von Oberbürgermeister Rainer Werner (SPD) in Projekte zur Vorbeugung von Gewalt gegen Ausländer fließen. Für Mitte Juni plant die Stadtverwaltung eine "Woche der Begegnung". Zudem erhalten Ausländerprojekte wie das Cafe Arche, die internationale Begegnungsstätte oder die Beratungsstelle für Asylbewerber in der Diakoniestation finanzielle Zuwendungen in einer Gesamthöhe von rund 92.000 Mark. Speziell für Asyslbewerber sollen neue Sport- und Spielgeräte sowie Musikinstrumente gekauft werden. Geplant dafür sind 15.000 Mark.

Wie aus dem Maßnahmekatalog hervorgeht, hatte die Stadtverwaltung bereits im vergangenen Herbst nach der Serie ausländerfeindlicher Übergriffe auf die ZAST sechs Millionen Mark für Sicherheitsmaßnahmen beantragt. Aus Potsdam war jedoch erst im März dieses Jahres der Zuweisungsbescheid in Höhe von 1,5 Millionen Mark gekommen.

pae/rpl/tba

261809 May 1993