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Verbraucher-Zentrale: Sparen im Gesundheitswesen durch Importpillen
Hamburg (dts Nachrichtenagentur/ADN). Fünfhundert Millionen Mark könnten im Gesundheitswesen jährlich eingespart werden, wenn auf die oft wesentlich preiswerteren "Importmedikamente" zurückgegriffen würde, schätzt die Verbraucher-Zentrale Hamburg. Die Abgabe dieser Medikamente werde jedoch durch das "Interessengeflecht der Gesundheitsanbieter" massiv behindert.
Bei einer Ende 1992 durchgeführten Umfrage unter 200 Hamburger Apotheken, ob für die Arzneimittel "Ovanon" beziehungsweise "Sotalex" auch die billigeren Angebote aus dem Ausland vorlägen, erhielt die Verbraucher-Zentrale ausschließlich negative Auskünfte. Eine Anfang August dieses Jahres durchgeführte Nachuntersuchung ergab nur eine geringfügige Verbesserung. Die Verbraucher-Zentrale verweist darauf, daß die Apotheken rechtlich zur "Abgabe auch von preisgünstigen importierten Arzneimitteln" verpflichtet seien. Durch die gängige Praxis bleibe erhebliches Einsparpotential gesetzeswidrig ungenutzt.
hoe
300645 Aug 1993