Presse/Bundeswehr/Somalia
"Nordkurier" (Neubrandenburg)

"die einen nennen das engagement imagepflege gegenueber dem ausland, die anderen einen notwendigen solidarbeitrag fuer die uno. der streit wird weitergehen, und vor allem dann werden die parteien neue munition erhalten, wenn ,etwas passieren' sollte. auf keinem fall aber darf die (notwendige) debatte als versuch einer seite denunziert werden, den soldaten das leben schwer machen zu wollen. etwaige neue dolchstosslegenden verbieten sich von selbst, lagen allerdings manchem eifrigen befuerworter der bundeswehr-mission schon auf den lippen. unbestreitbar ist, dass die bundesregierung ueber den per parlamentsbeschluss eng begrenzten auftrag der bundeswehr hinaus ihren blick auf new york fixiert hat. die vorstellung deutschlands als zuverlaessiger partner bei der befriedung somalias koennte den marsch in den weltsicherheitsrat der uno erleichtern. so liegt doch die vermutung nahe, dass somalia mittel zum zweck ist, eine art manoever. die spd beisst sich gerade jetzt an diesem punkt fest. all dies macht die verfassungsmaessige regelung des problems nur noch dringender."

wsd

211936 Jul 1993