Presse/Serbien/Sanktionen
"Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (Essen)

"die uno-sanktionen sind in kraft, und der krieg eskaliert weiter. unbeeindruckt von der zu spaeten reaktion der weltgemeinschaft stossen die serben immer weiter in bosnien vor. sie erobern, vertreiben und schaffen militaerisch und politisch fakten. jeder gelaendegewinn ist ein faustpfand in serbischer hand fuer die zeit nach dem krieg. irgendwann einmal wird schluss sein mit dem toeten. spaetestens dann, wenn serben und kroaten sich die dicksten stuecke aus dem bosnischen kuchen herausgeschnitten haben. der groessten bevoelkerungsgruppe, den muslimen, bleiben die kruemel. sie haben bisher vergeblich auf die grosse hilfe ihrer millionen glaubensbrueder in aller welt gehofft. so zynisch es klingt: es ist ein grosses glueck fuer europa, das froh sein muss, wenn der krieg begrenzt bleibt."

jor

272036 Apr 1993