[zurück zur Suche]

 

Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 04.08.1993, 09:02 Uhr.

Die dts Nachrichtenagentur hält die umfangreichen Nutzungs- und Verwertungsrechte. Bei Fragen zu Sondernutzungsrechten oder Lizenzierung wenden Sie sich an unseren Vertrieb.

 

ADN3000 4 sp 437

Fußball/NOFV
(Vorschau) Auf eines Neues für Union Berlin, Brandenburg, Halle, Leipzig, Magdeburg und Erfurt - NOFV-Amateure starten ins dritte Oberliga-Jahr - Gerangel um einen Platz für die neue Regionalliga

-- Von ADN-Korrespondent Karl-Heinz Otto --

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN). Vor Selbstbewußtsein strotzt keiner der Favoriten in den drei NOFV-Oberligen. Eher verhalten geht's am Wochenende in die neue Saison. Vom Einstieg in den bezahlten Fußball ist fast nirgends die Rede. Einzig der 1. FC Union Berlin will nach der Lizenzverweigerung und seiner Rückstufung wieder richtig Anlauf nehmen und erneut den Staffel- und Aufstiegsrundensieg anstreben. Beim BSV Brandenburg, Eisenhüttenstädter FC Stahl, 1. FC Magdeburg, Halleschen FC, FC Sachsen Leipzig, Bischofswerdaer FV oder dem FC Rot-Weiß Erfurt, denen das ebenfalls zuzutrauen ist, erscheint ein Platz in der neuen Regionalliga für's erste wichtiger.

So wird das Gerangel um die für den Regionalliga-Einstand notwendigen jeweils ersten sechs Plätze im Mittelpunkt der Serie stehen. Das Wechselkarussell in allen Mannschaften drehte sich enorm, ob das verbesserte Spielstärke vor allem auswärts mit sich bringt, muß sich zeigen. Auf heimischen Geläuf war die Bilanz bei den meisten Mannschaften gut bis zufriedenstellend, aber auf des Gegners Platz hatte man mit Ladehemmungen zu kämpfen.

In der Nordstaffel sind neben Brandenburg mit umgekrempelter Mannschaft, Eisenhüttenstadt mit seiner fast kompletten Vorjahrestruppe und dem verjüngten FC Berlin auch der 1. FC Schwedt favorisiert. Die Oderstädter, in der vorigen Saison Fünfter, haben sich personell verstärkt, dennoch will Trainer Jürgen Großheim erstmal nur die Regionalliga anpeilen. Neubrandenburg und Greifswald gelten dafür ebenfalls als Anwärter. Zudem sieht auch der Spandauer SV reelle Möglcihkeiten, auch wenn er nur sechs Spieler aus der vergangenen Saison behalten hat.

Halles Trainer Klaus Urbanczyk beurteilt die Chancen in der Staffel Mitte so: "Hätte ich elf Pastors oder elf Meißners, würde ich mich auf den Staffelsieg festnageln lassen." Da aber mit Nowotny (Leverkusen) und Meißner (Chemnitzer FC) zwei Stürmer den Klub verließen, bleibt "Banne" realistisch, sieht als Mindestziel den Einstieg in die dritthöchste Liga.

Überhaupt tummelt sich in dieser Staffel hinter dem 1. FC Union mehr als ein Dutzend gleichstarker Vertretungen, so daß für die Wuhlheider jeder Gang Höchstform erfordert. Schließlich wird gegen das Top-Team stets alles gebracht. Auch Magdeburg, wieder mit Dirk Stahmann im Abwehrzentrum, Cottbus mit bewährten Spielern und ganz besonders Stendal wollen einen Union-Durchmarsch verhindern. Stolpersteine könnten auch die Berliner Vertreter wie Hertha Zehlendorf, die Pokalhelden von Hertha BSC oder der BFC Türkiyemspor werden.

Und im Süden? Da will der FC Sachsen Leipzig, wie Union im Lizenzgerangel beim DFB durchgefallen, diesmal "durchziehen". Der Stachel sitzt noch tief, auch wenn Trainer Eduard Geyer das Thema abgehakt hat, wie er versichert. Bischofswerda, Erfurt und der 1.FC Markkleeberg könnten die Aufstiegsambitionen der "Sachsen" durchkreuzen. Die Traditonsvereine aus Aue und Zwickau, aber auch die Geraer sollten ebenfalls neue Regionaligisten werden.

Blieben noch die Aufsteiger. Schwerin und Neustadt im Norden, Frohnau und Merseburg in der Mitte sowie Suhl und Chemnitz im Süden wollen mehr, als nur gegen den Abstieg kämpfen und in der Oberliga verbleiben, die ab nächste Saison als vierthöchste Spielklasse im NOFV-Einzugsbereich dann nur noch aus zwei Staffeln besteht.

kho/hps/eia

040702 Aug 1993