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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 05.11.1994, 16:27 Uhr.

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bln/pl/Junge Union/Deutschlandtag/Hintze
Hintze für "verbindliche Regelungen" zum Frauenanteil in der Union

Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN-bln). CDU-Generalsekretär Peter Hintze hat sich für "verbindliche Regelungen" zur Mitbeteiligung von Frauen auf allen Ebenen in der Union ausgesprochen. Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Berlin sagte Hintze am Sonnabend: "Wer glaubt, eine Weiterentwicklung der Partei ist mit Ausgrenzung von Frauen möglich, der irrt." Hintze kündigte an, auf dem nächsten Parteitag der CDU ein Konzept zur Gleichstellung von Frauen und Männern vorzulegen. Er wolle durchsetzen, daß in allen Parteigremien Frauen und Männer mindestens zu je einem Drittel vertreten sind.

Der Redner warnte mit Blick auf die PDS-tolerierte Regierung in Sachsen-Anhalt vor einer Formierung der "politischen Linken". Man dürfe nicht zulassen, so der Unionspolitiker, daß nur Standpunkte am rechten Rand radikal genannt werden dürften. Auch links müsse dies geschehen. Hintze lobte die "radikale Abgrenzung" seiner Partei gegen "rechtsradikale Rattenfänger". Gleiches müßte die SPD gegen links tun. Die "Koalitionsachse SPD-PDS" sei eine "gefährliche Geschichte für die Demokratie".

In einer Diskussionsrunde: "Politikroutine und Lifestyle - Ja merkt Ihr denn eigentlich noch was?" sprach sich Hintze sowohl für strukturelle als auch inhaltliche Reformen innerhalb der Unionsparteien aus. So dürfe jemand, "der 15 Jahre fleißig als Schriftführer in einem Ortsverband" gearbeitet habe, nicht automatisch dafür mit einem Posten belohnt werden.

An dem dreitägigen Deutschlandtag der Jungen Union unter dem Motto "Ideen, Konzepte, Profile - Aufbruch mit neuen Gesichtern!" nehmen rund 240 Delegierte teil. Am Sonntag erwarten sie Bundeskanzler Helmut Kohl zu einer traditionellen Diskussionsrunde.

bsd/clp/lun

051527 Nov 1994