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Frauen stärken sich - Ab 13.00 Uhr Straßensperren und Trillerkonzert
Berlin (dts Nachrichtenagentur/ADN-bln). Mit zahlreichen Aktionen für Kopf und Bauch hat am Dienstag der Frauenstreiktag in Berlin begonnen. Vielerorts fanden bereits in den Vormittagsstunden Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden statt. Neben belegten Brötchen und Kaffee kamen Probleme auf den Tisch, die Frauen im Alltag bewegen und behindern. Die Aktionen fanden in Betrieben, Verwaltungen, Universitäten sowie in den Frauenzentren Berlins statt.
Zu einem "Hexenfrühstück" trafen sich Wissenschaftlerinnen und Studentinnen der Technischen Universität (TU). Geschmaust und diskutiert wurde auch in der Senatsveraltung für Arbeit und Frauen bei einem "Dienstfrühstück", wie Pressesprecherin Bettina Martin der Nachrichtenagentur ddp/ADN sagte. Frauensenatorin Christine Bergmann (SPD) will außerdem bei der am selben Tag stattfindenen Senatssitzung gemeinsam mit ihren beiden SPD-Kolleginnen Ingrid Stahmer (Soziales) und Jutta Limbach (Justiz) den Frauenstreik auf die Tagesordnung setzen.
Bereits in den Nachtstunden hatten Frauen vom Unabhängigen Frauenverband die Stadt "umzingelt". An Autobahnbrücken rund um Berlin brachten sie Spruchbänder und Transparente mit Aufschriften an wie "Arbeit für Frauen oder wir klauen", "Könnten Männer schwanger werden, wäre Abtreibung schon Grundrecht", "Frauen an den Herd, Männer in den Kochtopf".
Lautstark kommen Berlins Frauen ab Mittag daher: Ab 13.00 Uhr werden im Stadtzentren Aktionen stattfinden. Auf dem Hermannplatz in Neukölln beginnt ein Trillerpfeifenkonzert. Vor der TU wird die Straße des 17. Juni symbolisch in "Straße des 8. März" umbenannt. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen lädt vor dem Kranzlereck nach dem Motto "Frauen auf Liegestühlen" zum Relax-in ein. Straßenkreuzungen sollen für einige Minuten blockiert werden. Höhepunkt des Frauenstreiktages ist ein Sternmarsch zum Berliner Rathaus, wo von 16.00 bis 20.00 Uhr ein großes Frauenfest über die Bühne gehen soll.
aku/lun
081052 Mar 1994
