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Ministerpräsident Stolpe erwägt nach Stasi-Vorwürfen Vertrauensfrage

Potsdam (dts Nachrichtenagentur/ADN-lbg). Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) erwägt nach den neuerlichen Stasi-Vorwürfen und der Krise der Ampelkoalition, die Vertrauensfrage im Potsdamer Landtag zu stellen. Stolpe sagte am Mittwoch vor Journalisten in Potsdam, der Konflikt mit dem Chef der Bündnis-Fraktion, Günter Nooke, habe sich verschärft. Nooke habe am Morgen in einem Rundfunkinterview deutlich gemacht, daß er nicht mehr zur Zusammenarbeit mit ihm bereit sei

Zugleich betonte Stolpe, er denke nicht daran, die Koalition mit dem Bündnis aufzukündigen. "Es geht nicht um die anderen Partner beim Bündnis", sagte der Ministerpräsident. Zu den neuen Vorwürfen bekräftigte Stolpe seine Darstellung, wonach seine persönlichen Aufzeichnungen im Widerspruch stünden zu den Treffterminen der Stasi in einer Nachweisliste über MfS-Objekte. Er schloß erneut aus, am 21. November 1978 in dem Objekt im Berlin-Köpenick gewesen zu sein. An diesem Tag soll ihm nach Angaben des ehemaligen Stasi-Offiziers Roßberg die Verdienstmedaille überreicht worden sein.

voe/jor

161039 Mar 1994