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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 16.03.1994, 12:58 Uhr.

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Arbeitsmarkt/SPD/Schreiner
SPD will Rückkehroption für Teilzeitarbeitskräfte auf Vollzeit

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Bonn (dts Nachrichtenagentur/ddp/ADN). Die SPD-Bundestagsfraktion will stärkere Anreize für Teilzeitarbeit schaffen. Im Teilzeitbereich gebe es "enorme Beschäftigungsreserven", sagte der SPD-Sozialexperte Ottmar Schreiner am Mittwoch bei der Vorstellung eines entsprechenden Antrags seiner Fraktion vor Journalisten in Bonn. Dabei gehe es um Größenordnungen von 500.000 bis 700.000.

Um Teilzeitarbeit akzeptabler zu machen, soll das Arbeitsrecht nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten geändert werden. So müsse für Teilzeitarbeitskräfte eine Rückkehroption auf Vollzeit-Arbeitsplätze ermöglicht werden, betonte der SPD-Politiker. Auch sollten in einer auf zwei Jahre befristeten Sonderaktion Arbeitnehmer unterstützt werden, die aus arbeitsmarktpolitischen Gründen von Vollzeit- auf Teilzeitarbeitsplätze wechseln. Zu solchen Gründen zählten etwa die Vermeidung von Entlassungen und die Sicherung der Übernahme von Auszubildenden. In diesen Fällen solle eine am Kurzarbeitergeld angelehnte Teilzeitbeihilfe gezahlt werden.

Mit Blick auf die sogenannten geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse sprach sich Schreiner dafür aus, die "Geringfügigkeitsgrenze" in der Sozialversicherung weitgehend abzuschaffen. Derzeit gebe es rund 4,5 Millionen solcher Beschäftigungsverhältnisse. Ein entsprechender Gesetzentwurf der SPD-Fraktion ziele darauf ab, den mit dieser Beschäftigungsform verbundenen Mißbrauch zu unterbinden. Auch den nur wenige Stunden Beschäftigten solle eine eigene Rente gesichert werden.

sto/bei

161158 Mar 1994