Presse 49/Niedersachsenwahl
"M.Z." (Halle)

"absolute mehrheiten, so erschien es in der veraenderten parteienlandschaft der bundesrepublik, sind noch kaum zu holen. dass gerhard schroeder dennoch die leistung gelang, wenngleich durch glueckliche umstaende der wahlarithmethik, macht ihn zum strahlenden sieger in hannover. nun braucht er die gruenen, trotz deren zugewinne, nicht mehr zur regierungsbildung. rot-gruen ein auslaufmodellss wohl kaum, wenn man ihre stimmenanteile in niedersachsen betrachtet. die cdu hat mit ihrem jugendlichen spitzenkandidaten christian wulff kraeftig federn lassen muessen, allerdings kommt die union mit einem blauen auge davon. helmut kohl muss fuer den herbst noch laengst nicht alles verloren geben. fuer ueberraschung sorgt die fdp. nach hamburg gelang ihr auch in hannover nicht der einzug ins parlament. die liberalen, immer wieder in existenzaengsten, gehen geschwaecht ins superwahljahr. das macht ihre position in der bonner koalition nicht leichter. das wahlergebnis laesst jedoch keine sicheren rueckschluesse auf die naechste bundesregierung zu. in hannover wurden die karten neu gemischt, fuer bonn bleibt alles offen."

ddp/ADN

132200 Mar 1994