Presse 42/EU/Währungsunion
"Nürnberger Nachrichten"

"lafontaines zweifellos richtige these, arbeit sei wichtiger als die waehrungsunion, induziert, dass eines das andere ausschliesst. doch gerade in deutschland ist genau das gegenteil der fall. deutsche unternehmen, die zu fast zwei drittel in den europaeischen raum exportieren, profitieren von der einheitlichen waehrung. erinnern wir uns doch: bei den heftigen wechselkursschwankungen der letzten zeit hat die d-mark zeitweise bis zu zehn prozent an wert gewonnen. das heisst aber nichts anderes, als dass deutsche produkte international um diese zehn prozent weniger wettbewerbsfaehig waren. die folgen sind bekannt: auftragsrueckgaenge, produktionsverlagerungen, entlassungen. nicht arbeit oder waehrungsunion, sondern arbeit durch waehrungsunion muss die feststellung lauten. und deswegen ist es wichtig, dass das bedeutendste europaeische projekt nach abschluss der roemischen vertraege beim bevorstehenden eu-gipfel in madrid politisch vorangetrieben wird."

ddpADN

131947 Dec 1995