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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 26.12.1995, 03:23 Uhr.

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Silvester/Böller/Welthungerhilfe
"Brot statt Böller": Weniger Geld für Feuerwerkskörper ausgeben

Bonn (dts Nachrichtenagentur/ddpADN). Unter dem Motto "Brot statt Böller" ruft die Deutsche Welthungerhilfe gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund und dem Deutschen Tierschutzbund auch in diesem Jahr dazu auf, in der Silvesterzeit weniger Geld für Feuerwerkskörper auszugeben. Die Organisationen bitten die Bürger darum, statt dessen die durch diese "private Abrüstung" eingesparten Beträge einem Projekt der Deutschen Welthungerhilfe in Indien zukommen zu lassen, wie die Organisation am Dienstag in Bonn erklärte.

Nach Angaben der Deutschen Welthungerhilfe werden Jahr für Jahr allein in der Bundesrepublik rund 130 Millionen Mark dafür ausgegeben, mit Feuerwerkszauber das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen. Niemandem solle der Spaß an der Silvesterfeier genommen werden, so die Organisation. Die Aktion "Brot statt Böller" solle aber zum Nachdenken anregen: Die "bösen Geister", die es zu vertreiben gelte, hießen heute Armut und Hunger.

Der Erlös der Aktion ist den Angaben zufolge für ein Entwicklungsprojekt auf der Insel Kaikhali im indischen Gangesdelta bestimmt. Damit nicht noch mehr Menschen abwandern, um im 90 Kilometer entfernten Kalkutta einen Gelegenheitsjob zu suchen, wolle der Ashram - eine Partnerorganisation der Deutschen Welthungerhilfe - den Armen helfen, menschenwürdig zu leben und eine wirtschaftliche Perspektive zu entwickeln. Dieses Projekt ist aus Sicht des Deutschen Kinderschutzbundes deshalb besonders wichtig, damit auch die dort lebenden Kinder die Chance auf eine bessere Zukunft bekommen.

Der Deutsche Tierschutzbund weist auch darauf hin, daß viele Haus- und Waldtiere durch die Silvesterknallerei in Angst und Schrecken versetzt würden. Wer sich an der Aktion "Brot statt Böller" beteilige, helfe also Mensch und Tier gleichermaßen.

Das Spendenkonto 111 sei bei allen Banken und Sparkassen eingerichtet.

rch

260223 Dec 1995