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Sie sehen hier eine historische Nachrichtenmeldung der früheren Nachrichtenagentur ddp/ADN (ab 2010 "dapd") vom 26.08.1995, 15:41 Uhr.

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lsc/pl/FDP/Gesamtkonferenz
(Übersicht) FDP will durch basisnahe Politik Wähler zurückgewinnen

Radebeul (dts Nachrichtenagentur/ADN-lsc). Die FDP in Sachsen will mit basisnaher Politik und einem "positiven Erscheinungsbild" nach außen verlorengegangene Wählerstimmen zurückholen. Außerdem wollen die Liberalen künftig auf allen Parteiebenen eng zusammenarbeiten. Die Partei habe nur dann ein Chance, wenn auf kommunaler,- landes- und Bundesebene "konstruktiv miteinander gestritten" werde, betonte der FDP-Landesvorsitzende Klaus Haupt auf der ersten "Gesamtkonferenz" seiner Partei am Samstag in Radebeul bei Dresden.

Der FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Gerhardt sicherte dem Landesverband auf der Veranstaltung volle Unterstützung zu. Er werde in der Zukunft "öfter kommen". So etwa zum nächsten Parteitag der sächsischen Liberalen Ende Oktober. Die Bundespitze werde sich in der Zukunft mit den Kommunalpolitikern über wichtige Themen "ins Einvernehmen setzen". Außerdem erhalte jeder der 29 Kreisverbände zur Verbesserung der technischen Ausstattung in diesem und im kommenden Jahr 4.000 Mark.

Haupt räumte ein, daß die Partei in der Bevölkerung erheblich an Image verloren habe. Er wandte sich entschieden dagegen, daß sich die FDP als Klientelpartei präsentiert. Sie müsse vielmehr wieder als "Bürgerpartei Glaubwürdigkeit gewinnen". Er forderte "neue Formen der Parteiarbeit", um die FDP in der Bevölkerung attraktiver zu machen. So müsse auch auf Landesebene bei wichtigen Themen ein Mitgliederentscheid eingeführt werden. Als positives Beispiel der FDP-Parteiarbeit nannte Haupt das Engagement in den Kommunen. Dort sei die FDP "quicklebendig". Aus den Kommunen heraus müsse die FDP versuchen, den Weg zurück in die Landespolitik zu finden.

Gerhardt mahnte die Landesverbände, ein eigenes Profil zu entwickeln. Sie müßten in der Formulierung ihrer politischen Ziele "mutiger" werden. Aufgabe der Bundespartei sei es, die Liberalen nach außen "sympathisch" darzustellen. Wenn es der FDP mit ihm an der Spitze gelinge, einen "guten Eindruck" zu machen, sei auch die Basis wieder stärker zu motivieren, sagte Gerhardt. Die Partei verfüge flächendeckend über ein Potential von wenigstens fünf Prozent der Wählerstimmen. Statt auf Programme zu verweisen, müsse die FDP jetzt "zeigen, was wir in der Sache können".

kos/gkw

261341 Aug 1995