Presse 1/Tarife
"Handelsblatt" (Düsseldorf)

"wenn bundeswirtschaftsminister guenter rexrodt und auch die arbeitgeber die neue flexibilitaet der gewerkschaft mit lob ueberschuetten, sollte jedoch eines nicht vergessen werden: im klartext verbirgt sich hinter dem angebot der arbeitnehmer die hoffnung auf einen verstaerkten einfluss auf die personalpolitik in den unternehmen, den ureigensten unternehmerischen taetigkeitsbereich. wie ist lohnverzicht in arbeitsplaetze umzurechnen? duerfen die verhandlungsfuehrer der arbeitgeber aus juristischen gruenden ueberhaupt beschaeftigungsgarantien vereinbaren? die arbeitgeber sind gut beraten, statt euphorie nuechternes kostendenken an den tag zu legen. erste gelegenheit fuer eine sachliche analyse bietet die kanzlerrunde. kaemen dort oder wenig spaeter in den schwebenden tarifrunden wirklich greifbare ergebnisse heraus, rueckte nicht nur der soziale konsens wieder in greifbare naehe. die ersten, die davon profitieren koennten, waeren die arbeitslosen."

ddp/ADN

221647 Jan 1995