lth/wi/Immobilien/Makler/Tagung
Maklerverband fordert anerkanntes Berufsbild für die Branche

Weimar (dts Nachrichtenagentur/ADN-lth). Der Verband Deutscher Makler (VDM) hat die Einführung eines fachkundlichen Nachweises für die Branche gefordert. Deutschland sei das einzige Land in Europa ohne Zulassungsbestimmungen für Immobilienmakler, sagte VDM-Präsident Axel-Bernd Stiller auf der am Donnerstag in Weimar eröffneten dreitägigen Bundesversammlung des Verbandes. Für den Beruf des Maklers müsse es endlich ein anerkanntes Berufsbild geben. "Die Pseudoausbildung von drei Tagen muß endlich der Vergangenheit angehören."

Stiller wandte sich auch gegen das negative Image der Immobilienmakler in der Öffentlichkeit. Den Maklern würde häufig ein "Streben nach dem schnellen Geld" vorgeworfen. Häufig aber seien es die makelnden Banken und Sparkassen, die die Kunden ausnutzten. Käufer von Immobilien kämen aus einer Bindung an die Kreditinstitute kaum heraus. Mögliche Verluste aus einem Geschäft ließen sich durch Gewinne in anderen Bereichen ausgleichen. Dagegen seien Immobilienmakler bei schlechter Arbeit in ihrer Existenz bedroht.

Nach Ansicht von Hartmut Bulwien vom Münchner Institut für Markt-, Regional- und Wirtschaftsforschung werden bestimmte Ost-Regionen in den nächsten Jahren sich zu Zentren wirtschaftlicher Macht entwickeln. Dies treffe vor allem auf Gebiete wie Berlin, das Dreieck Leipzig - Dresden - Chemnitz, Regionen entlang der Thüringer Autobahn A 4 sowie die Städte Magdeburg, Rostock und Schwerin zu. Hier werde es zu einem scharfen Wettbewerb mit Regionen im Westen kommen. Außerhalb dieser Zentren aber würden die Landesteile in den neuen Ländern wirtschaftlich schwach bleiben.

tmr/muc

121154 Oct 1995